Unterschiedliche Ursachen
Chronische Erkrankungen, Bestrahlungen im Kopf- und Nackenbereich, Dehydratation, Mundatmung oder Medikamenteneinnahme können Ursachen für Mundtrockenheit sein. Eine Vielzahl sehr gängiger Mittel wie zum Beispiel Antihistaminika, Antihypertonika oder Antidepressiva führen zu einer Reduktion der Speichelproduktion. Die Kombination verschiedener Mundtrockenheit verursachender Präparate verstärkt das Problem1). Betroffen sind vor allem ältere Menschen, da sie aufgrund von Allgemeinerkrankungen entsprechende Medikamente einnehmen.
Risiken der Mundtrockenheit
Eine verminderte Speichelproduktion birgt Risiken für die Mundgesundheit (Tab. 1). Die Beeinträchtigung der Spülfunktion führt zum Beispiel dazu, dass sich sehr schnell bakterieller Biofilm auf den Zähnen ansammelt. Proteine, die die Anhaftung und das Wachstum von Mikroorganismen hemmen, stehen aufgrund des Speichelmangels nicht ausreichend zur Verfügung. Genauso fehlen die Puffersysteme, die Säure neutralisieren und dadurch die Zahnhartsubstanz gegen deren Angriffe schützen können. Der Transport remineralisierender Calcium- und Phosphationen findet nicht statt. Das Karies- risiko erhöht sich, wobei freiliegende Wurzeloberflächen einer besonderen Gefährdung unterliegen.
Tabelle 1: Probleme für die Mundgesundheit durch Speichelmangel
Karies | Halitosis |
Erosionen | Orale Candidasis |
Gingivitis | Traumatische orale Läsionen |
Mukositis | Abnehmbarer Zahnersatz sitzt schlechter |
Schutz für die Zähne
Im Behandlungsplan für Patienten mit Mundtrockenheit spielen fluoridhaltige Präparate eine wichtige Rolle (Abb.1)3. Zusätzlich zur Zahnpasta kommt zu Hause bevorzugt ein fluoridhaltiges Gel zum Einsatz. Im Vergleich zu einer Spüllösung liegt sein Vorteil darin, dass es direkt auf Zähne aufgetragen wird und die Inhaltsstoffe sofort an Ort und Stelle wirken. In der Zahnarztpraxis gehört die Applikation eines fluoridhaltigen Lackes zu den empfohlenen Schutzmaßnahmen.
Professionelle Fluoridlack-Applikation
Die gezielte Versorgung besonders gefährdeter Bereiche ermöglicht ein Lacksystem wie Fluor Protector S von Ivoclar Vivadent. Die niedrige Viskosität fördert das Fließ- und Benetzungsverhalten, so dass schwer zugängliche Stellen und komplexe Oberflächenstrukturen im Vergleich zu zähfließenden Produkten einfacher versorgt werden können. Approximalflächen, Fissuren sowie Wurzelzement und poröses Dentin freiliegender Zahnhälse erhalten den erforderlichen Schutz (Abb. 2). Die Fluoridquelle Ammoniumfluorid liegt im Gemisch aus Lackbasis und Lösungsmittel vollständig gelöst vor4. Damit ist dieses System mit 7700 ppm Fluorid unmittelbar applikationsbereit. Nach dem Auftragen setzt das Lacksystem sofort Fluorid frei, und es kommt direkt zu einer effektiven Versorgung der Zahnhartsubstanz5.
Die Behandlung verläuft sehr zügig: Kommt eine professionelle Zahnreinigung nicht in Frage, reicht gründliches Zähneputzen. Da das Lacksystem auch Wasser als Lösungsmittel enthält und bis zu einem gewissen Grad Feuchtigkeit toleriert, genügt das relative Trockenlegen der Oberflächen. Es empfiehlt sich eine ganz feine Schicht Fluor Protector S aufzutragen. So überzieht der Lack den Zahn gleichmäßig und passt sich sehr gut der Zahnfarbe an. Damit sich die schützende Wirkung voll entfalten kann, sollte der Patient nach der Applikation nicht spülen, nur ausspucken.
Spezielle Zahnpflege zu Hause
Die von Mundtrockenheit Betroffenen benötigen für die Zahnpflege Spezialprodukte, die ein weiter gehendes Leistungsprofil als Zahnpasten aufweisen. Zu dieser Kategorie gehört zum Beispiel das Spezialpflege-Gel Fluor Protector Gel von Ivoclar Vivadent6. Das Gel eignet sich für die tägliche Zahnpflege und kann auch anstelle der Zahnpasta verwendet werden, da es 1450 ppm Fluorid enthält. Hinzu kommen Calcium und Phosphat, die zu den Bausteinen des Zahnschmelzes gehören. Ebenfalls enthaltenes Xylit stört den Stoffwechsel kariogener Bakterien. Das Provitamin D-Panthenol schließlich pflegt das Zahnfleisch und die Mundschleimhaut.
Da im Alter häufig Zahnhälse und damit wenig resistenter Wurzelzement und Dentin freiliegen, ist der pH-Wert im neutralen Bereich eingestellt. Abrasive Partikel sind nicht enthalten, um die anfällige Zahnhartsubstanz zusätzlich zu schonen7. Da das Gel bei der Anwendung kaum schäumt, fällt es leicht, der Empfehlung zu folgen: „nur ausspucken, nicht spülen“. Das gibt den Inhaltsstoffen die Chance, ihre schützende, pflegende Wirkung voll zu entfalten. Der Geschmack ist sehr mild und sorgt für ein angenehmes Mundgefühl. Gerade bei Mundtrockenheit, wenn die Schleimhäute auf Schärfe sehr empfindlich reagieren, ein wichtiger Gesichtspunkt.
Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion der Barometer Verlagsgesellschaft mbH angefordert werden.