Zusätzlich nimmt die Bürokratie vor allem bei den Niedergelassenen immer mehr Raum ein. Laut Umfragen ist der größte Wunsch der Zahnmediziner weniger Dokumentation und Verwaltungsarbeit.1 Kein Wunder, dass gerade in medizinischen Berufen Burn-out und Depressionen besonders verbreitet sind. Über die Hälfte aller Zahnärzte hat damit zu kämpfen.2 Dabei ist bei angestellten Zahnärzten die Zufriedenheit mit dem Verhältnis von Arbeit und Privatem grundsätzlich relativ hoch.3 In einer modernen Praxis sollten also die Rahmenbedingungen stimmen, sodass die Freude an der Arbeit erhalten bleibt und sich Belastungen in Grenzen halten. Spannend bleibt, welche Aspekte konkret dazu beitragen.
Soziologen beschreiben die Generation Y gerne als besonders freiheitsliebend und freizeitorientiert, also mit einem starken Fokus auf Work-Life-Balance. Eine aktuelle Studie des IDZ von 2021 zeigt jedoch, berufliche Einstellungen und Entscheidungen werden nur zum Teil von der Generation bestimmt, mehr von Lebensalter und Lebenssituation.4 Nach Ausbildung und Studium liegt demnach der Schwerpunkt verstärkt auf Beruf und Karriere. Die Prioritäten verschieben sich erst mit der Familiengründung. In fortgeschrittenerem Alter lässt dann eventuell der Reiz des Behandelns nach. Man möchte lieber tiefer in die Therapieplanung einsteigen oder der jungen Generation etwas weitergeben. Doch wo hat man schon die Möglichkeiten, sich in verschiedenen Lebensabschnitten angemessen zu verändern? Es hat demnach durchaus Vorteile, in einer dynamischen Struktur zu arbeiten, wo sich in verschiedenen Bereichen Herausforderungen finden lassen. Das sind für mich Pluspunkte einer gut organisierten Großpraxis.
Die allermeisten Teilnehmer der genannten IDZ-Studie sehen sich zwar eher als Teamplayer denn als Einzelkämpfer. Allerdings besteht eine spürbare Skepsis gegenüber großen Praxiseinheiten.5 Nicht immer zu Recht. AllDent beispielsweise hat schon immer auf überschaubare Teams gesetzt. Der fachliche Austausch und die Synergien sind von großem Wert, alles ist persönlicher und das Vier-Augen-Prinzip nutzt auch den Patienten.
Welche Prioritäten sich verschieben
Neben Selbstreflexion, was einem als Zahnarzt und Person wichtig ist, braucht es eben auch genauere Recherche. Welche Rahmenbedingungen, welche Arbeitgeber passen zu mir? Wie steht es mit Arbeitsort, -zeit, -klima, dem Verdienst, Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten? Zumindest die Niederlassung scheint laut IDZ-Studie bei jungen Zahnärzten keine allzu große Priorität mehr zu haben.4
Eine Anstellung nimmt für Berufsstarter frisch von der Uni zumindest den Druck von Praxiskredit und der Verantwortung für Angestellte heraus. Ein weiteres Plus sind geregelte Arbeitszeiten und berechenbare Vergütung. In Sachen Standort gewinnen oft die Metropolen. Am beliebtesten ist Hamburg vor München und Berlin. Noch wichtiger erscheint allerdings, wie gut die Praxis konkret erreichbar ist, am besten öffentlich.6 Unsere Standorte sind bewusst im Zentrum von attraktiven Großstädten angesiedelt. Wir setzen auf gute Erreichbarkeit, Fitnessstudio und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe.
Natürlich bemühen wir uns, Wünsche und Bedürfnisse von Zahnärzten bestmöglich zu berücksichtigen. Gerade die aktuellen Erkenntnisse aus den zurückliegenden Pandemiejahren sind aufschlussreich. Denn neben dem Familienleben wurden im Beruf Gehalt und Sicherheit, Fort- und Weiterbildung wichtiger als früher.7
AllDent beispielsweise bietet daher neben einer großzügigen Vergütung finanzielle und fachliche Unterstützung für Curricula. 2022 startete unter anderem eine exklusive Kooperation mit dem Carolinum und der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Damit können wir quasi hausintern und kostenlos für die Zahnärzte ein Curriculum Implantologie mit international renommierten Referenten anbieten. Die Module sind so auf die Arbeitszeiten abgestimmt, dass man dafür nicht zwingend Urlaub nehmen muss.
Raus aus der Überforderung
Insgesamt sind natürlich Arbeitszeiten im Sinne der Work-Life-Balance ein wichtiges Thema. Ein Schichtmodell wird gemeinhin verteufelt. Dabei hat man gefühlt einen halben Tag frei. Außerdem sind die Arbeitszeiten über einen langen Zeitraum gut planbar. Wer dagegen von 10 bis 16 Uhr im Einsatz ist, hat den Tag eher ungünstig zerteilt. Oft sind zusätzliche Überstunden an der Tagesordnung. Mehrarbeit sollte meines Erachtens absolut freiwillig sein, sonst rutscht man schnell in eine Überforderung.
Um Letzterem entgegenzuwirken, haben wir durchdachte Aufgabenstrukturen und Zeitmanagement installiert. Wenn beispielsweise Patienten in einem angemessenen Rhythmus ohne Wartezeiten einbestellt werden, entlastet das einen Behandler schon einmal mental. Eine digitale Infrastruktur, die erkennen lässt, was in welcher Reihenfolge zu tun ist, ergänzt dies. Damit erübrigen sich störende Nachfragen zwischen Tür und Angel. Besprechungen und Übergaben können kurz und zielführend gehalten werden. Wenn auch noch die Bürokratie weitgehend von spezialisierten Abteilungen erledigt wird, ist das ein Gewinn für die Arbeitsqualität der Zahnmediziner.
All das trägt zur Balance bei, der Freude an der Arbeit, der Möglichkeit, danach abschalten und die restliche Zeit nach Belieben verbringen zu können. Sicherlich ist kein Kandidat und kein Unternehmen perfekt. Wenn allerdings gelebte Wertvorstellungen, Regeln und Verhaltensweisen übereinstimmen, ist die Chance für Zufriedenheit auf beiden Seiten groß. Dann erwachsen aus dem Kollegenkreis neben dem fachlichen Austausch oft Freundschaften, die weit über die Arbeit hinausreichen.
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Literatur
- https://resources.mynewsdesk.com/image/upload/f_pdf,fl_attachment/az5ilpal2c979pqrhher
- https://www.zm-online.de/archiv/2022/12/praxis/mehr-als-die-haelfte-aller-zahnaerzte-ist-ausgebrannt/?utm_source=CR_Newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=220616_ZM_Heftnewsletter_Ausgabe_12&utm_content=Mailing_7956086
- https://www.apobank.de/wissen-news/karrierekompass-heilberufler/zahnarzt/arbeitszeit
- https://www.zm-online.de/archiv/2021/15_16/politik/wie-tickt-die-zahnarzt-generation-y/
- https://www.blzk.de/blzk/site.nsf/id/li_junge_zahnaerzte_studie_idz.html
- https://www.stern.de/wirtschaft/job/standort-umfrage–job-in-der-stadt-oder-auf-dem-land–hauptsache–nicht-in-sachsen-30851796.html
- https://resources.mynewsdesk.com/image/upload/f_pdf,fl_attachment/az5ilpal2c979pqrhher