Rund 120 namhafte Vertreter aus Standesorganisationen, Politik, Dentalbranche und Presse folgten der Einladung in die Praxisräumlichkeiten im Düsseldorfer Stadtteil Lörick. Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), eröffnete die Feierlichkeiten mit einem Grußwort: „Die ZPdZ ist ein zukunftsweisender Ansatz. Mit dem Konzept der Mietpraxis auf Zeit bietet sie jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten die Möglichkeit, einen Weg in die Niederlassung zu gehen, ohne sofort unternehmerische Risiken schultern zu müssen. Begleitet von Profis, die neben zahnärztlichem Know-how innovative digitale Kommunikations-, Verwaltungs- und Behandlungslösungen zur Verfügung stellen, werden sie schnell die Chancen der Selbständigkeit in einer freiberuflichen Zahnarztpraxis schätzen lernen.“
Im Anschluss übernahm Ulrich Sommer, Vorsitzender des Vorstands der apoBank, das Wort: „Die ZPdZ hat den Sprung geschafft: Von der Vision zur Realität. Das Konzept dahinter hat eine große Besonderheit: Es vereint die Vorteile der Anstellung unter dem Dach der Selbständigkeit. Eigener Chef – ja. Aber flexibel, mit professionellem Support, in einem modernen und innovativen Umfeld und mit Fokus auf die heilberufliche Kerntätigkeit. Mit diesen Bausteinen kann die ZPdZ junge Zahnmediziner für die Niederlassung begeistern, Freiberuflichkeit stärken – und so den Zukunftsmarkt Gesundheit gestalten.“
An diesen Gedanken anknüpfend, traten die beiden Geschäftsführer der ZPdZ, Dr. Andreas Janke und Daniel Zehnich, auf die Bühne. „Von der Idee in 2018 bis zur Fertigstellung der ersten Zahnpraxis der Zukunft vor wenigen Wochen war es ein langer Weg“, erinnert sich Janke, Vorsitzender des Vorstands der ZA eG. „Und anders, als es sich viele bei dem Namen vielleicht vorstellen – unsere Praxis in Düsseldorf setzt nicht auf Größe, sondern auf Effizienz. Hier arbeiten vier Frauen in intelligenter Kooperation zusammen und schaffen es auf diese Weise, Beruf und Familie miteinander zu vereinen. So ein Modell eröffnet unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten, vor allem für die wachsende weibliche Zahnärzteschaft.“ „Mit der ZAP*8 haben wir ein innovatives Modell zum Leben erweckt, einen Leuchtturm erschaffen, in dem sich die zahnmedizinische Berufsausübung neu denken lässt“, ergänzt Zehnich, Leiter Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik der apoBank. „Natürlich wollen wir nach der Eröffnung in Düsseldorf nicht stehen bleiben. Denn wir sind der festen Überzeugung, dass dieser Rahmen, den wir heute mit der ZPdZ geschaffen haben, ein wichtiger Baustein für die zahnärztliche Versorgung von morgen werden kann. Gerade in ländlichen Regionen müssen nachhaltige Lösungen gefunden werden. Hier gilt es nun, mit den verschiedenen Akteuren gemeinsam zu gestalten.“
Im Anschluss lernten die Gäste die Zahnärztinnen kennen, die seit einigen Wochen in der ersten Zahnpraxis der Zukunft ihre Patienten empfangen und hatten zudem die Möglichkeit, einen Blick in die Praxis zu werfen. In Kleingruppen wurden sie durch die Räumlichkeiten geführt, konnten sich mit der technischen Ausstattung vertraut machen und Fragen an Behandlerinnen, Hersteller, Entwickler und Verantwortliche stellen.
Die erste Zahnpraxis der Zukunft liefert Erkenntnisse aus dem Realbetrieb, um das innovative Praxismodell der ZPdZ stetig weiterzuentwickeln. Darüber hinaus wurde die Praxis in Düsseldorf auch als Showroom konzipiert. Ausgestattet mit innovativer Digitaltechnik und volldigitalisierten Praxisprozessen vermittelt sie die „Zukunft zum Anfassen“. Interessierten Zahnmedizinern wird diese Umgebung fortan im Rahmen von Hospitationen und Seminaren zugänglich gemacht. Parallel wird geprüft, inwieweit Bedarfe und Möglichkeiten bestehen, ZPdZ-Praxen oder Teile des Konzeptes vor allem in ländlichen Regionen in die Versorgung zu implementieren. Vor diesem Hintergrund ist momentan ein zweiter Standort in einer kleineren Gemeinde in Niedersachen in der Konzeption. Die Planung erfolgt unter Einbeziehung möglicher Kooperationspartner.
„Zahnpraxis der Zukunft“ – ein innovatives Praxismodell
Im Dezember 2018 haben die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und DIE ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft (ZA eG) gemeinsam die „Zahnpraxis der Zukunft GmbH“ (ZPdZ) gegründet, um ein neues Praxismodell zu entwickeln. Beide Unternehmen sind zu 50% an der Tochtergesellschaft beteiligt. Das Ziel ist es, innovative und moderne Standards der zahnmedizinischen Berufsausübung zu entwickeln und so die Freiberuflichkeit in der Zahnmedizin zu stärken. Die erste Praxis dieser Art wurde im Düsseldorfer Stadtteil Lörick unter dem Namen ZAP*8 – Zahnarztpraxis am Seestern errichtet. Seit Oktober 2019 werden hier die ersten Patienten behandelt.
Die Impulse kommen aus dem Markt
Der Zahnärztemarkt befindet sich in einem Strukturwandel: Der niedergelassene Zahnarzt wird im Schnitt älter, die Digitalisierung stellt Praxisinhaber vor neue Herausforderungen und die Nachfolgersuche gestaltet sich zunehmend schwierig. Immer weniger junge Zahnärzte wagen den Schritt in die Selbständigkeit und bevorzugen stattdessen die Anstellung. Dabei spielen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Wunsch nach Flexibilität, die Scheu vor hohen finanziellen Verpflichtungen sowie die Unerfahrenheit im Unternehmertum eine tragende Rolle. Der Aufbau von großen Versorgungsstrukturen vor allem in Großstädten verstärkt den Trend zur Anstellung und befördert zudem eine drohende zahnmedizinische Unterversorgung in ländlichen Gebieten.
Eine neue Form der Berufsausübung
Das Konzept der ZPdZ liefert Lösungen für diese Belange der zahnärztlichen Versorgung: Niederlassungswillige Zahnärzte bekommen die Möglichkeit, vollausgestattete Praxisräume zu mieten und somit das finanzielle Investment zu Beginn einer Praxisgründung in Grenzen zu halten. Dank des variablen Mietkonzepts kann die Selbständigkeit ohne Risiko ausprobiert werden und befriedigt so die Bedürfnisse der jungen Generation nach Flexibilität und Sicherheit. Die Zahnärzte werden durch permanente Unterstützung in allen Gründungsfragen auf ihrem Weg in die eigene Praxis begleitet. Auch im weiteren Verlauf sorgen regelmäßige Coachings, Teambuilding- und Beratungsmaßnahmen für optimierte Abläufe, effiziente Prozesse und eine geringe Fluktuation. Die Auslagerung administrativer Serviceleistungen und volldigitalisierte Praxisprozesse bedeuten für die Praktiker und ihr Team mehr Zeit am Patienten und Fokus auf die zahnmedizinische Tätigkeit. Durch die Zusammenarbeit in intelligenten Kooperationsmodellen ist die Arbeit in der eigenen Praxis zudem in verschiedensten Lebensentwürfen möglich. Die ZPdZ macht die Freiberuflichkeit wieder attraktiv – und einfach.
Die erste ZPdZ Praxis: Die ZAP*8
Seit dem 15. Oktober 2019 ist die erste ZPdZ Praxis in Düsseldorf in Betrieb. Der Standort wurde vor allem aufgrund seiner räumlichen Nähe zu den Hauptsitzen der beiden Gründungsgesellschaften gewählt. Unter dem Namen ZAP*8 – Zahnarztpraxis am Seestern sind hier zukünftig vier Zahnärztinnen in Voll- und Teilzeit in Form einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) tätig. Die ZAP*8 liefert Erkenntnisse aus dem Realbetrieb, um das innovative Praxismodell der ZPdZ stetig weiterzuentwickeln. Darüber hinaus wurde die Praxis in Düsseldorf auch als Showroom konzipiert. Ausgestattet mit innovativer Digitaltechnik und volldigitalisierten Praxisprozessen vermittelt sie die „Zukunft zum Anfassen“. Interessierten Zahnmedizinern wird diese Umgebung fortan im Rahmen von Hospitationen und Seminaren zugänglich gemacht.
Gesa Schmidt-Martens
Frau Schmidt-Martens war die erste Zahnärztin, die sich für das Konzept der ZPdZ begeisterte. Sie wurde 1975 geboren und ist alleinerziehende Mutter einer 10-jährigen Tochter. Nach ihrem Examen 2001 schloss sie 2007 das Curriculum der Parodontologie ab. Seither war sie als angestellte Zahnärztin tätig. Vor allem der finanzielle und zeitliche Aufwand, den die Selbständigkeit mit sich bringt, hatte sie in der Vergangenheit davon abgehalten, eine eigene Praxis zu eröffnen. Umso glücklicher ist sie, in der ZAP*8 zukünftig eine Zahnmedizin praktizieren zu können, die den Patienten und seine Behandlung in den Fokus stellt. Dabei liegt ihr die Kinderzahnheilkunde besonders am Herzen.
Anja Feller Guimarães
Frau Feller Guimarães wurde 1972 geboren und ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Vor dem Studium der Zahnmedizin durchlief sie zunächst eine Ausbildung zur Zahntechnikerin. Ihre Approbation erhielt sie 1999 in Marburg. Nach Beendigung ihres Studiums lebte und wirkte sie in Brasilien, wo sie 2003 ihre Approbation für die Tätigkeit vor Ort erhielt. 2013 kam sie zurück nach Deutschland. Hier arbeitete sie seither als angestellte Zahnärztin und konzentrierte sich zudem auf die Erziehung ihrer beiden Kinder. Trotzdem hatte sie den steten Wunsch, sich mit einer eigenen Praxis selbständig zu machen, der nun Wirklichkeit wird. Zeitgleich zu ihrem Start in der ZAP*8 begann sie 2019 mit dem Prothetik Curriculum.
Dr. med. dent. Susanne Kowollik
Frau Dr. Kowollik ist im Rahmen einer Fachveranstaltung auf die ZPdZ aufmerksam geworden. Sie wurde 1982 geboren, ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. 2007 schloss sie das Zahnmedizinstudium mit ihrer Approbation ab und war seitdem als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universitätsklinik Düsseldorf tätig. Hier gefiel ihr besonders, am Patienten zu arbeiten und zeitgleich ausbilden zu können. Während ihrer Arbeit an der Universität beendete sie 2012 ihre Promotion und 2014 ihr Masterstudium in Endodontologie. Sie freut sich sehr, mit der ZAP*8 ein Konzept gefunden zu haben, in dem sie gemeinsam mit engagierten Kolleginnen arbeiten und sich zudem auf ihren Schwerpunkt, die Endodontologie, konzentrieren kann.
Anna Bernhardt
Frau Bernhardt wird ab Januar 2020 das Ärzteteam der ZAP*8 vervollständigen. Sie wurde 1988 geboren und hat 2012 ihr Staatsexamen an der RWTH in Aachen abgeschlossen. Seitdem ist sie in Düsseldorf als angestellte Zahnärztin tätig. Dies ändert sich in wenigen Monaten, wenn sie als selbständige Zahnärztin in die BAG der ZAP*8 einsteigt. Bisher hat Frau Bernhardt vor allem die finanzielle Belastung sowie die Bindung an einen Standort von der eigenen Praxis abgehalten. Mit dem Konzept der ZPdZ werden diese Hindernisse nun ausgeräumt. Sie ist gespannt darauf, den Wechsel von der Anstellung in die Selbständigkeit gemeinsam mit Ihren Kolleginnen und dem Team zu meistern und den Praxisalltag aktiv mitzugestalten.
Das Team
Das Team der ZAP*8 komplettieren Frau Christina Kremer, Frau Sonja Sarreither-Schürmann und Frau Yurdagül Akyildiz in den Positionen der Stuhlassistenz, Prophylaxe und Empfang. Zudem möchte die Praxis zukünftig auch ausbilden.
Ausblick: ZPdZ in Zukunft
Parallel wird geprüft, inwieweit Bedarfe und Möglichkeiten bestehen, ZPdZ-Praxen oder Teile des Konzeptes auch in anderen Regionen in die Versorgung zu implementieren. Im Zielbild hat es sich die ZPdZ auch zur Aufgabe gemacht, bei der Sicherstellung der zahnärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund ist momentan ein zweiter Standort in einer kleineren Gemeinde in Niedersachen in der Konzeption. Die Planung erfolgt unter Einbeziehung möglicher Kooperationspartner.