Sichere Therapie auch bei tiefen Taschen

Humanchemie
Dipl.-Stom. Ralph Lehmann

Bis heute ist eine Vielzahl von Bakterienspezies bekannt, die die Mundhöhle besiedeln. Als parodontalpathogen erden jedoch nur einige wenige Bakterienstämme eingestuft. Diese erschweren jedoch eine schnelle und sichere Behandlung aufgrund von vermehrt auftretenden Resistenzen.

Eine diagnostizierte Parodontitiserkrankung kann in der Regel ohne operativen Eingriff behandelt werden. Praxisbewährt ist hier das Präparat Cupral. Das handelt es sich um einen Wirkstoffkomplex aus hochdispersem Calciumhydroxid mit einem pH-Wert von über 12,0 und nicht-metallischen Kupferverbindungen. Diese komplex-gebundenen Kupfersalze führen zu einer signifikant höheren Wirksamkeit gegenüber parodontalpathogenen Bakterien (Aerobier, Anaerobier und Pilze) im Vergleich mit konventionellen Calciumhydroxid-Präparaten. Resistenzen treten aufgrund der polyvalenten Wirkung hierbei nicht auf.

Abb. 1 Ausgangsbefund:Gingivitis und Kongremente im Frontzahnbereich.

Ein Fallbeispiel

Der 78-jährige Patient stellte sich mit Schmerzen beim Drücken gegen die Oberkiefer- und Unterkiefer-Front vor. Es lag eine Gingivitis vor (Abb. 1). An den Unterkiefer-Frontzähnen hafteten Konkremente und die Gingiva löste sich beim Pusten in den Sulcus von den Zähnen. Die einleitende Therapie bestand in der Beseitigung der harten und weichen Beläge mit dem Desmoclean und dem Einlegen von Cupral-Baumwollfäden in die Zahnfleischtaschen.

Bei der Kontrolle nach knapp einer Woche waren die Beschwerden an den Oberkieferfrontzähnen verschwunden. Die Unterkiefer-Front war noch nicht beschwerdefrei. Am Zahn 31 bestand mesial eine Sondierungstiefe von 8 mm. Die tiefe Tasche am Zahn 31 wurde gereinigt, mit einer selbst hergestellten verdünnten Cupral-Spüllösung gespült und anschließend wurde in die Taschen erneut Cupral-Fäden eingelegt.

Nach 2 Tagen kam der Patient zur Kontrolle und es bestanden keine Beschwerden mehr. Die Taschentiefe am Zahn 31 betrug nur noch mesial 4mm (Abb 2).
Es erfolgte eine Wiederholung der Behandlung mit einer Cupral-Spüllösung und in die Taschen wurden Cupral-Fäden eingelegt. Eine Woche später betrug die Taschentiefe am Zahn 31 mesial 3mm und die Gingiva zeigte eine physiologische Färbung (Abb. 3). DB

Praxistipp

In meiner Praxis setze ich Cupral zur Therapie nahezu aller Taschentypen ein. Dabei überzeugt mich, dass ich ein CHX-freies Präparat zur Verfügung habe, das mir die Behandlung auch von akuten Prozessen ermöglicht. Dazu Cupral bringe ich – je nach Indikation – entweder direkt ein oder auch mittels Retraktionsfaden. Diesen belasse ich mindestens eine halbe Stunde in der Tasche, oftmals sogar über Nacht. Bei der Nachkontrolle am Folgetag entferne ich den Faden und appliziere Cupral gegebenefalls erneut bis der Prozess zum Ausheilen kommt. Selbst tiefe Taschen sind so mit wenigen Behandlungen erfolgreich zu therapieren – auch ohne Antibiotikagabe.

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