Patientenfall 1
Der im folgenden Fall behandelte Patient (61 Jahre) hatte bereits seit mehr als zehn Jahren Beschwerden aufgrund einer Parodontitis marginalis chronica. Die notwendigen systematischen PA-Behandlungen in bekannter Form mit Kürettage und deep scaling lehnte er bisher immer ab. Trotz regelmäßiger professioneller Zahnreinigung zweimal pro Jahr entwickelte sich am Zahn 47 eine Tasche mit mehr als 8 mm Tiefe und Lockerungsgrad II (Abb. 1). Die hier indizierte offene Taschenbehandlung mit Augmentation lehnte der Patient aus Kostengründen ab. Der parodontale Abszess wurde dann folgendermaßen therapiert: Nach Spreizung wurde zunächst eine Spülung mit einer Cupral-Spüllösung (Cupral, verdünnt mit Aqua dest.) durchgeführt. Danach erfolgte eine Einlage mit Cupral in meiner Praxis (Abb. 2). Dieses Prozedere wurde an drei aufeinanderfolgenden Tagen wiederholt; danach im Abstand von sieben Tagen noch ein weiteres Mal.
Mittlerweile (innerhalb einer Woche) war der Patient beschwerdefrei, der Zahn ist funktionell belastbar. Der Lockerungsgrad ist auf I gesunken und die Indikation zur Extraktion ist nicht mehr gegeben (Abb. 3). Es wird einmal pro Quartal erneut mit einer Cupral-Einlage behandelt, so dass die Prognose für den Zahn als günstig einzustufen ist.
Patientenfall 2
Die im folgenden Fall vorgestellte Patientin (64 Jahre) litt seit einigen Jahren unter einer Parodontitis marginalis chronica. Trotz regelmäßiger Recalls und systematischer PA-Behandlungen sowie alternativer Behandlungsmaßnahmen in anderen Praxen (Kürettagen, Scaling) traten immer wieder Exacerbationen an verschiedenen Parodontien auf.
Daraufhin wurde die Behandlung umgestellt auf weniger intensive Maßnahmen. Es wurde regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung bei der Patientin durchgeführt und anschließend die akuten Taschen mit Cupral behandelt (Abb. 4). Hierzu wurde ein kurzer Baumwollfaden mit Cupral getränkt und dann vorsichtig in die Taschen eingebracht (Abb. 5). Bei den kleineren Taschen wurde das Cupral direkt – ohne Trägermaterial – appliziert, um eventuell durch das Trägermaterial entstehende mechanische Schädigungen zu vermeiden. Auch Spülungen mit einer Suspension von Cupral in Aqua dest. haben sich in meiner Praxis bewährt.
Die Baumwollfäden wurden für 20 Minuten in der Tasche belassen und die Behandlung zweimal nach jeweils drei Tagen wiederholt. Es ist zurzeit kein weiterer Attachmentverlust zu beobachten, auch tritt keine Abszedierung oder Fistelbildung auf. Die Zähne sind alle vital und funktionell ohne Einschränkung belastbar. Die Prognose ist bei weiteren durchgeführten Behandlungen mit Cupral – je nach Befund in größer werdenden Abständen – günstig (Abb. 6).
Fazit
Aufgrund der unkomplizierten und vielseitig an den Patienten anpassbaren Applikationsmöglichkeiten des Cuprals ist es ein täglicher Begleiter in unserem Praxisalltag und als wirksames Präparat bei PA-Behandlungen seit Jahren bewährt. DB