PA-Experten-Treffen in Erfurt

Dr. Ronald Möbius MSc.
Dr. Ronald Möbius MSc.

Orthomolekulare Therapieunterstützung in der Parodontologie

48 Zahnärztinnen und Zahnärzte trafen sich am 23. und 24. Oktober 2020 in Erfurt, um den neuen Therapieansatz in der Parodontologie weiter zu perfektionieren. Dr. Ronald Möbius vermittelt einen neuen Denkansatz in der Parodontologie und plädiert für eine neue Grundausrichtung.

Knochenaufbau sollte gleich Knochenabbau sein, um den Knochenstoffwechsel konstant zu halten.

Wenn der Patient älter als 30 Jahre ist, wird der Gewebeaufbau weniger. Es scheint nur als wenn der Knochenabbau überwiegt, aber es ist der Knochenaufbau der weniger wird. In der lokalen Therapie des Knochenstoffwechsels werden die zu viel aktivierten Osteoklasten reversibel durch einen Kollagenase-Hemmer gehemmt, so dass wieder ein Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und Knochenabbau entsteht, wenn auch auf niedrigerem Niveau.

Mit dem systemischen Therapieansatz, Strategien zur Selbstheilung des Knochenstoffwechsels und orthomolekularer Therapieunterstützung, lässt sich der schwächer gewordene Knochenaufbau wieder ankurbeln und es entsteht ein Gleichgewicht auf hohem Niveau. Es gibt nur einen Knochenstoffwechsel und nicht einen extra für die Zahnmedizin. Parodontitis ist nur die zahnärztliche Beschreibung eines generell systemisch negativen Knochenstoffwechsels. Die wichtigen Aufgaben des Knochens neben der Stützfunktion, wie Aufrechterhaltung des Basenhaushaltes und die Bildung der Blutzellen und Immunabwehrzellen, haben einen wesentlichen Part in der Therapie und müssen zwingend mit therapiert werden.

In der Therapie stabilisiert sich der Knochen und die Zahnfleischtaschen verschwinden. PD Dr. Lutz Netuschil (Uni Dresden) sprach darüber, wie sich das Milieu für die Mikroorganismen durch die Therapie verändert. Das Milieu bestimmt die Keime. Reinhard Mau (EMIKO) zeigte, wie und mit welchen Mitteln diese Umgestaltung der Mikroorganismen von pathologisch zu regenerativ unterstützt werden kann. Dirk-Rolf Gieselmann (dentognostics) zeigte eindrucksvoll und überzeugend, welche diagnostische Bedeutung der aMMP-8-Test in der Diagnostik und der Verlaufskontrolle hat.  Ein regelmäßiger aMMP-8-Check würde viele Zufallsbefunde zeigen, weil der Test bereits anschlägt, wenn klinisch noch keine Zeichen sichtbar sind.

Abschließend sprach Dr. Möbius über die Bedeutung und den überdurchschnittlich hohen Mangel an Vitamin K2, erklärte die Ursachen, Auswirkungen und zeigte einen Therapieweg.

Save the Date. Das nächste Expertentreffen ist für den 26./27. März 2021 in Erfurt geplant.

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