Das effiziente Hygienemanagement in der zahnärztlichen Praxis ist ein stets aktuelles Thema. Die Kosten für Anschaffung und Unterhalt der entsprechend notwendigen Geräte beziehungsweise Apparaturen, wie auch für den zeitlichen und personellen Aufwand, eine überprüfungssichere Praxishygiene zu betreiben, stellen mittlerweile eine nicht unerhebliche finanzielle Belastung dar. Somit bedeutet jede mögliche Erleichterung innerhalb dieser gesamten Problematik eine willkommene Verbesserung. Als eine solche ist auch das im Folgenden vorgestellte Firmware update HD 450 PRO zur Prozessoptimierung des RDG HD 450 und HD 450 lnjection von IC Medical zu sehen.
Was gut ist, kann dennoch besser werden
Bereits im Dental Barometer 2-2017 berichtete der hier schreibende Autor über die guten Erfahrungen mit dem Reinigungs und Desinfektionsgerät (RDG) HD 450 lnjection, das im Rahmen einer kompletten Renovierung der Praxis angeschafft worden war. Alle Geräteeigenschaften sowie die aufbereitungstechnische Gerätekapazität sind für unsere Arbeit (40-Stunden-bei- 5-Arbeitstage-pro-Woche, ein Zahnarzt, eine ZMP und drei ZMFs) weiterhin geeignet. Einziger Kritikpunkt war bisher die benötigte Zeitspanne für einen kompletten, hygienesicheren Aufbereitungszyklus von circa 90 Minuten. Diesem Nachteil aus Sicht des Kunden hat sich der Entwickler und Hersteller IC Medical mittlerweile angenommen. Ergebnis ist das Firmware-Update 450 PRO, das nun für dieses RDG sowie für alle Modelle des HD 450, die nach Februar 2016 produziert wurden, zur Verfügung steht. Es eröffnet eine Reihe von Vorteilen, die sich in einer jährlichen Ersparnis an Arbeitszeit- sowie Gerätegebrauchs- und Wartungskosten von über 4.000 Euro bemerkbar machen können. Im Einzelnen betrachtet sind folgende Punkte hervorzuheben:
Zeitliche Verkürzung des Aufbereitungszyklus
Mit dem Firmware-Update 450 PRO wird eine Zeitersparnis pro komplett durchgeführter Aufbereitung um annähernd 40 Prozent ermöglicht. Die einzelnen Phasen eines Zyklus wurden programmtechnisch so optimiert, dass die nach DIN EN ISO 15883 vorgeschriebene Desinfektionswirkung unter den hierbei einzuhaltenden „A0-Wert von mindestens 3.000″ fällt. Somit dauert ein ganzer Arbeitsprozess des RDGs nur rund 60 Minuten.
Verbesserte Erkennung von externen Störungen
Die bezüglich der Störanfälligkeit zu beurteilenden Parameter werden ab sofort detaillierter erfasst. So ist jetzt beispielsweise die „Leitwertwertmessung nach Tabeingabe“, angegeben in Micro-Siemens (μS), im Chargenprotokoll ausgewiesen. Dieser Wert ist nicht unwichtig, da er Auskunft über den Grad der „technischen Verschmutzung“ des dem RDG zugeführten Wassers gibt. Gemeint ist hier der Grad der im Wasser enthaltenen Ionen, die analog zum „Härtegrad“ als gelöste Mineralien ebenso schädlich sein können.
Automatische Erinnerung des Serviceprogramms
Auf Nachfrage bei den Kunden und auch nach Rücksprache mit den IC Medical-Servicetechnikern, kam heraus, dass viele Praxismitarbeiter im täglichen, ungestörten Routinebetrieb der HD 450-/HD 450 Injection-Geräte vergessen, das notwendige Service-Programm intervallgerecht ablaufen zu lassen. In Zukunft meldet die neue Software nunmehr nach 20 Zyklen automatisch, wenn es an der Zeit ist, dies durchzuführen.
Bestätigung des erfolgten Service-Programms sowie der Anbindung der VE-Kartusche
Die Durchführung des Service-Programms (durch das Praxisteam) wird mit der neuen Software auf dem entsprechenden Chargenprotokoll des RDGs nachgewiesen. Ebenso wird die Anbindung der VE-Kartusche an das Gerät dokumentiert. Diese protokollierten Maßnahmen sind nicht nur zum Nachweis der gerätegerechten Wartung, sondern auch im Falle einer „offiziellen Überprüfung“ wie beispielsweise bei der Revalidierung des RDGs von Bedeutung.
Automatische Wartungsempfehlung
Um Geräteausfälle durch unterlassene Wartungen auszuschließen, zeigt die neue Software nun auch automatisch diese Maßnahme an. Eine Untersuchung ist alle zwölf Betriebsmonate routinemäßig nötig und lässt sich direkt über einen IC Medical-Servicetechniker durchführen.
Verlängerte Lebensdauer des RDG durch verkürzte Arbeitsprozesszyklen
Durch die verkürzten Arbeitszyklen wird das Gerät insgesamt auch weniger lange belastet. Dabei erhöht sich aber die Zahl der möglichen Betriebsstunden. Hierdurch wiederum verlängert sich naturgemäß die Lebensdauer des Gerätes, was wiederum einen nicht unerheblichen Faktor hinsichtlich geringerer Investitionskosten für die Praxis darstellt.
Verringerte Betriebskosten
Last but not least sind es noch die geringeren Betriebskosten für das RDG, welche positiv zu Buche schlagen. Die schon oben erwähnte Verkürzung der Arbeitsprozesszeit um circa 40 Prozent reduziert natürlich auch die Kosten für Strom, die das Gerät benötigt. Obwohl schon an sich sparsam im Verbrauch konzipiert, bedeutet eine weitere Verringerung des Stromverbrauchs des RDGs eine zusätzliche Kostenersparnis.
Fazit
Ein zuverlässiges sowie ergonomisch arbeitendes Reinigungs- und Desinfektionsgerät, wie das in diesem Bericht beschriebene, ist daher für alle in der Praxis Tätigen ein Gewinn. Das ordnungsgemäße Beherrschen des extrem komplexen Tätigkeitsfeldes „Hygienemanagement“ kann aber nur als „Mannschaftsport“ erfolgreich bestritten werden.