Monolithische
Zirkoniumoxid-Restaurationen
Gesteigerte Effizienz, erhöhter Patientenkomfort

Dennis Becker
Dennis Becker

Zirkoniumoxid-Restaurationen haben sich in den letzten 15 Jahren in der täglichen Praxis etabliert. Es steht ein hochwertiges Material zur Verfügung, welches höchsten ästhetischen Ansprüchen genügt, eine ausgezeichnete Biokompatibilität bietet und hervorragende mechanische Eigenschaften aufweist.

Unter der Marke 3M ESPE wird seit dem Jahr 2001 Lava Zirkoniumoxid angeboten. Dieses Material hat sich aufgrund seiner Zuverlässigkeit, Präzision und Ästhetik in der Praxis bestens bewährt. Es erfüllt die Wünsche der Patienten, Zahnärzte und Zahntechniker nach ästhetisch perfekten Restaurationen, die von den natürlichen Zähnen nicht mehr zu unterscheiden sind.

Abbildung 08 Dennis Becker Ausgabe 04 2016

In den letzten Jahren finden auch vermehrt monolithische Zirkoniumoxid-Restaurationen Anwendung. Diese bieten den Vorteil, dass gerade bei Patienten mit Bruxismus das Chippingproblem bei verblendeten Gerüsten aus Zirkoniumoxid ausgeschlossen werden kann. Des Weiteren bieten sich monolithische Restaurationen bei geringem interokklusalen Abstand an. So kann auf eine sehr substanzschonende Präparation zurückgegriffen werden. Der größte Nachteil von monolithischem Zirkonoxid ist die Ästhetik. Meist ist nur eine geringe Transluzenz vorhanden, sodass nicht immer die ästhetischen Ansprüche von Patient und Behandler erfüllt werden können.

Mit der neuen Generation von Lava, dem hochtransluzenten Lava™ Plus Zirkoniumoxid und seinen zugehörigen Färbelösungen, steht dem Zahnarzt und dem Zahntechniker nun eine hochästhetische Versorgungsform aus monolithischem Zirkoniumoxid zur Verfügung. Lava Plus zeichnet sich durch eine verbesserte Transluzenz, Farbanpassung und vielseitige Individualisierungsmöglichkeiten aus. Zum Lava Plus-System gehören 18 Färbeflüssigkeiten, die sowohl für die Tauchfärbung als auch für die individuelle Pinseltechnik genutzt werden können und sich an der VITA-Farbskala orientieren. Zusätzlich sind acht Effektfarben und drei Schneidefarben erhältlich.

Um allen individuellen Anforderungen bei der Anfertigung von Zahnersatz gerecht zu werden, besteht auch die Möglichkeit der Teil- oder Vollverblendung. Durch die hohe Festigkeit des Materials ist ein minimalinvasiver Substanzabtrag bei der Präparation möglich. Im Seitenzahnbereich genügt eine Wandstärke von 0,5 mm, im Frontzahnbereich sind 0,3 mm Wandstärke ausreichend. Auch das Verschleißverhalten von monolithischem Lava Voll-Zirkoniumoxid auf den Antagonisten ist sogfältig geprüft worden. Oberflächen aus poliertem und glasiertem Lava Plus Zirkoniumoxid zeigen im Vergleich zu herkömmlichen Verblendmaterialien einen vergleichbaren oder sogar geringeren Antagonistenverschleiß.

Falldarstellung

Bei diesem Patienten sollte im 4. Quadranten eine Schaltlücke (Abb. 1) versorgt werden. Bei der Therapieplanung wurde die Entscheidung zugunsten einer Brückenversorgung getroffen. Bei der Materialwahl entschied man sich für monolithisches Zirkoniumoxid. Für den Patienten waren die Vorteile des Materials Zirkoniumoxid, wie hervorragende Biokompatibilität, die sehr guten mechanischen Eigenschaften und damit eine lange Haltbarkeit sowie die perfekte Passung durch CAD/CAM-Fertigung wichtiger als die perfekte Ästhetik der Versorgung. Außerdem sollte die Versorgung sich in seinem finanziellen Rahmen bewegen.

In der ersten Sitzung wurde die alten Kronenversorgungen an Zahn 47 entfernt und die alte Aufbaufüllung durch einen Compositaufbau ersetzt. Bei der Präparation wurde darauf geachtet, eine saubere Hohlkehle bei minimalinvasiver Präparation zu erhalten. Vor der Abformung wurden die Präparationsgrenzen mit der Zwei-Fadentechnik dargestellt (Abb. 2 und 3).

Die intraorale Situation wurde digital mit dem 3M True Definition Scanner erfasst. Der entscheidende Vorteil im Vergleich zur analogen Abformung ist die sofortige Beurteilung der Präparation (Abb. 4). Des Weiteren entfallen die Desinfektion und der Transport der Abformungen. Im Dentallabor müssen keine Gipsmodelle mehr angefertigt, gesockelt und gesägt werden. Das heißt, viele Fehlerquellen, die die Passgenauigkeit negativ beeinflussen können, entfallen. Mit der digitalen Abformung wird ein hochpräziser Datensatz erzeugt, der ohne Veränderungen direkt in die CAD-Software des zahntechnischen Labors übernommen werden kann. Es muss nicht der Umweg über ein Scannen der Gipsmodelle gegangen werden.

Auch der Gegenkiefer (Abb. 5) und die Bisssituation (Abb. 6) wurden digital erfasst. Die Brücke im 4. Quadranten über die Zähne 45 und 47 wurde in einem Lava-Fräszentrum gefertigt. Die Modelle wurden aus dem STL-Datensatz des 3M True Definition Scanners bei Innovation MediTech in Unna erstellt. Auf dem Sägeschnittmodell (Abb. 7) und auf dem Kontrollmodell (Abb. 8) war die Passung der Restauration perfekt. Die Brückenversorgung zeigte durch die Individualisierungsmöglichkeiten der Lava Plus Keramik, auch bei monolithischer Fertigung, eine exzellente Ästhetik.

Intraoral stellte sich die Passung ebenso perfekt dar, wie auf den mit modernster LED-Scanning-Technologie gefertigten Modellen (Abb. 9). Es zeigten sich hervorragende Passungen am Präparationsrand und am Approximalkontakt zu Zahn 44. Bei der Überprüfung von Okklusion und Artikulation waren ebenfalls keine Korrekturen notwendig (Abb. 10). So konnte die Versorgung in der zweiten Sitzung definitiv befestigt werden.

Fazit

Bedingt durch den geringen Zeitaufwand erhöht sich nicht nur die Wirtschaftlichkeit, auch der Patientenkomfort wird durch eine geringe Anzahl von Terminen gesteigert. Die Anfertigung von Zahnersatz aus Lava Plus Zirkoniumoxid in Verbindung mit der digitalen Erfassung der intraoralen Situation mit dem 3M True Definition Scanner ist die optimale Lösung, um effektiv passgenaue Restaurationen zu fertigen. Die Restaurationen überzeugen durch optimale Passung und beeindruckende Ästhetik. DB

Dieser Beitrag wurde erstellt mit freundlicher Unterstützung von 3M ESPE.

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