„Moderne Kieferorthopädie
wird auch zukünftig
sehr gefragt bleiben“

Interview mit Dr. Annette Meier-Kortwig
Permadental GmbH
Permadental GmbH

Dr. Annette Meier-Kortwig ist in einer kieferorthopädischen Praxis in Duisburg niedergelassen und berichtet im Interview aus ihrem Alltag als Fachzahnärztin für Kieferorthopädie.

Teaser 1 Kieferorthopaedie Ausgabe 08 2015

Frau Dr. Meier-Kortwig, könnten Sie uns die Entstehungsgeschichte zu Ihrer Praxis „Kieferorthopädie Duisburg“ erzählen?

Dr. Annette Meier-Kortwig Unsere Praxis wird schon in dritter Generation geführt. Bereits 1936 gründete mein Großvater Dr. E. Stenmans sie, damals allerdings noch als zahnärztliche Praxis. 1972 erfolgte die Umwandlung in eine kieferorthopädische Fachpraxis. Ich arbeite seit 2002 in der Praxis und mittlerweile hat sich mein Vater aus der täglichen Arbeit ein wenig zurückgezogen.

Von den gesetzlichen Krankenkassen werden heute in der Kieferorthopädie auch für Jugendliche längst nicht mehr alle Kosten übernommen. Wie wirkt sich das auf die Behandlung von Kindern aus?

Dr. Annette Meier-Kortwig Schon seit vielen Jahren übernimmt die Kasse nur bei Fehlstellungen mit Grad 3 bis 5 zunächst einen Großteil der Kosten. Ein Restbetrag von 20 Prozent wird erst nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung erstattet. Bei leichteren Fehlstellungen müssen Eltern die Kosten komplett selber tragen. Das macht die Entscheidung besonders für einige junge Familien natürlich schwierig. Wir greifen schon seit vielen Jahren auf das kieferorthopädische Angebot von Permadental zurück. Dort erhalten wir konstant gute Qualität. Und das auch noch zu sehr günstigen Preisen.

Wie setzt sich heute der Patientenstamm einer kieferorthopädischen Praxis zusammen? Findet man viele Erwachsene im Wartezimmer?

Dr. Annette Meier-Kortwig Generell sind die ästhetischen Anforderungen in den letzten Jahren gewachsen. Viele Patienten wünschen sich heute gerade auch im Erwachsenenalter noch eine Korrektur ihrer Fehlstellungen. Hier beteiligt sich dann die gesetzliche Krankenkasse aber leider gar nicht. So rückt wiederum der Kostenfaktor in den Vordergrund. Für eine erfolgreiche Therapie reichen also heute nicht mehr alleine Fachwissen, handwerkliches Geschick und eine hohe Präzision, es muss am Ende für den Patienten oder die Eltern auch bezahlbar bleiben.

Praxisteam Dr. Anette Meier-Kortwig

In den letzten Jahren scheint sich zumindest bei berufstätigen Patienten ein Trend hin zu durchsichtigen Alignern abzuzeichnen.

Dr. Annette Meier-Kortwig Für leichte Zahnfehlstellungen kann das durchaus eine Alternative sein. Deswegen bieten einige Kieferorthopäden besonders für die Erwachsenenbehandlung ein solches Schienensystem an. Man muss zusammen mit dem Patienten im Gespräch herausfinden, welche individuelle Lösung die beste ist. Auch wenn man sich für eine Korrektur mit Alignern entschieden hat, sind eine professionelle Begleitung durch die Praxis und eine konsequente Mitarbeit des Patienten ausschlaggebend.

Wie kann eine moderne kieferorthopädische Praxis ihr Angebot heute noch erweitern?

Dr. Annette Meier-Kortwig Individuell angefertigter Sportmundschutz zum Beispiel sollte heute zum Praxisangebot gehören, denn die Vielzahl an verschiedenen Sportarten erhöht das Verletzungsrisiko enorm. Das kann ein Mundschutz „von der Stange“ nicht wirklich leisten. Aber auch die für den Patienten unsichtbare Lingualbehandlung und die Behandlung mit Protrusionsschienen, häufig Schnarchschienen genannt, können das Praxisangebot abrunden.

Unterhalten kieferorthopädische Praxen auch ein eigenes Labor? Werden also noch viele Geräte von Zahntechnikern in der Praxis selbst hergestellt?

Dr. Annette Meier-Kortwig Wirtschaftlich lohnt sich das wohl nur für größere Praxen. Kleinere Einbehandler-Praxen oder auch nur gelegentlich kieferorthopädisch tätige Behandler können einen eigenen Zahntechniker mit KFO-Aufträgen sicher nicht dauerhaft auslasten. Da ich meinen Arbeitsrhythmus auch nicht nach den Kapazitäten im Praxislabor ausrichten möchte, bin ich mit einem externen Labor besser dran. So erhalte ich meine Geräte, wann immer ich sie benötige.

Wie wird sich zukünftig die Kieferorthopädie entwickeln? 

Dr. Annette Meier-Kortwig Die Digitalisierung wird weiterhin Arbeitsprozesse verändern, diese Entwicklung können wir seit Jahren beobachten. Neue KFO-Praxen nutzen alle Möglichkeiten vom Start weg. Ältere Praxen rüsten langsam nach. Das Durchschnittsalter der Patienten wird sich noch ein klein wenig nach oben verändern. In jedem Fall aber wird der wachsende Wunsch nach möglichst perfekten Zähnen dafür sorgen, dass moderne Kieferorthopädie auch zukünftig sehr gefragt bleibt.

Herzlichen Dank Frau Dr. Meier-Kortwig, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

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