„Meine Erwartungen wurden weit übertroffen“

Interview mit Dr. med. dent. Julia Vogt
Align Technologies, Dr. Julia Vogt

Erfahrungen einer Invisalign Anwenderin

Dr. Julia Vogt ist mit ihrer kieferorthopädischen Praxis in Bensheim beheimatet. Im Frühjahr 2019 wurde sie zur Invisalign Anwenderin zertifiziert. Zeitgleich wurde die Praxis mit einem iTero Scanner ausgestattet. Über ihre Erfahrungen und Eindrücke haben wir uns mit ihr in diesem Interview unterhalten.

Frau Dr. Vogt. Sie sind seit Frühjahr 2019 ausgebildete Invisalign Anwenderin. Wie einfach war der Ausbildungsprozess? Ich empfand den Trainingskurs und den Prozess selbst als unkompliziert und einfach. Schon vor dem eigentlichen Kurs hatten wir Einblick in die Inhalte des ersten Online-Traininsgs und konnten uns mit den Inhalten vertraut machen.

Und wie verhielt es sich mit Ihren Mitarbeiter*innen? Haben diese den Helfer*innenkurs besucht? Und wenn ja, wie waren deren Erfahrungen? Da wir den Helfer*innenkurs aus verschiedenen Gründen leider nicht besuchen konnten, haben wir gemeinsam mit Align Technology eine perfekte Lösung gefunden. Der verantwortliche Gebietsleiter hat die Schulung mit den Mitarbeiterinnen einfach direkt bei uns in der Praxis durchgeführt und uns sehr detailliert die ersten Schritte erläutert. Parallel haben wir intensiv das Online-Trainingsprogramm genutzt. Wir waren von der neuen Technologie so begeistert, dass wir uns die Trainingsvideos sogar freiwillig in unserer Freizeit zu Hause angeschaut haben (lacht!).

Mittlerweile verfügen Sie ja über einiges an Erfahrungen.  Wie beurteilen Sie heute die Komplexität, Effizienz und klinische Relevanz des Invisalign Systems? Zugegebenermaßen standen wir dem Gesamtkonzept (einer transparenten Aligner Therapie) anfangs eher kritisch gegenüber. Ich habe in der Universitätsklinik eine klassische zahnärztliche Facharztausbildung durchlaufen, vertiefte Kenntnisse auf dem Gebiet der Biomechanik erworben und mich mit der klassischen Bracketbehandlung vertraut gemacht. Dementsprechend war ich natürlich skeptisch, ob alle versprochenen Zahnbewegungen mit einem transparenten Aligner-System tatsächlich durchgeführt werden können.

Ich war auf der Suche nach einer Ergänzung zu dem aufgrund des zunehmenden Anteils von erwachsenen Patienten in unserer Praxis oft zum Einsatz kommenden Lingual-System. Hier haben wir bereits diverse Aligner-Systeme getestet, waren allerdings mit den Ergebnissen leider oft nicht zufrieden. Im Wesentlichen waren mir die dabei zunächst verwendeten Systeme einfach nicht präzise genug und entsprachen nicht ganz meinen doch relativ hohen Erwartungen. Daher war ich über die verschiedenen Invisalign Behandlungsoptionen mit Aufbissen, Attachments, Integrierung von Elastics usw. sehr positiv überrascht und – ehrlich gesagt – auch als Kieferorthopädin über diese vielfältigen Möglichkeiten erfreut.

Ich habe dann schnell angefangen, auch komplexe Fälle zu behandeln und die Ergebnisse haben mich fachlich gleich überzeugt. Insgesamt kommt das System heute bei einer Vielzahl von Indikationen zum Einsatz – zum Beispiel auch bei kombinierten kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Fällen. Am Invisalign System schätze ich vor allem die vielseitigen Optionen, den Behandlungsablauf zu individualisieren und kann beispielsweise dem Patienten die ersten Sitzungen und damit die gesamten Erfahrungen mit einem transparenten Aligner-System angenehm gestalten.

Ich habe dann schnell an gefangen, auch komplexe Fälle zu behandeln und die Ergebnisse haben mich fachlich gleich überzeugt. Insgesamt kommt das System heute bei einer Vielzahl von Indikationen zum Einsatz – zum Beispiel auch bei kombinierten kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Fällen. Am lnvi­salign System schätze ich vor allem die vielseitigen Optionen, den Behand­lungsablauf zu individualisieren und kann beispielsweise dem Patienten die ersten Sitzungen und damit die gesamten Erfahrungen mit einem transparen­ten Aligner-System angenehm gestalten.

Nutzen Sie das lnvisalign System auch bei jungen Zielgruppen? Ja – und zw ar mit wachsender Begeisterung! Vor allem bei Teenagern arbei­ten wir sehr gerne mit dem lnvisalign System. Hier ist die Compliance groß­artig! Wir hatten zunächst nicht erwartet, dass die Mitarbeit der Teenager tatsächlich so gut ist. Gerade wenn man an die Compliance-Problematik bei losen Zahnspangen denkt, die jeder Kieferorthopäde zur Genüge kennt…

Seit kurzem haben Sie auch einen iTero Scanner in Ihrer Praxis. Wie sind Ihre ersten Erfahrungen und Eindrücke hierzu? Haben sich aus der Nutzung des iTero Scanners Änderungen am Workflow ergeben? Der Scan-Vorgang war bereits nach wenigen Wochen voll in unserem internen Workflow integriert und unsere Mitarbeiterinnen sind total begeistert von die­ser innovativen Technik. Was allen schnell klar war : Wir sparen hier auch richtig Behandlungszeit. Kein Abdruck ist mehr verzogen, das Ausgießen mit Gips entfällt und ebenso können wir uns das leidige Trimmen der Modelle schenken.

Mittlerweile verwenden wir zur Stabilisierung, nach der Behandlung, haupt­sächlich digital gefräste Retainer – diese sind einfach viel präziser als manu­ell laborgefertigte. Dem ortsansässigen  Dentallabor, mit dem wir sehr gut zusammenarbeiten, senden wir STL-Datensätze zur Herstellung ver­schiedener Apparaturen. Auch die Möglichkeit der Fortschrittsbeurteilung in der KFO-Behandlung nutzen wir bei Kontrollterminen regelmäßig, das gibt uns weitere Behandlungssicherheit mit dem lnvisalign System. Und dann freuen sich die Patienten oft über die Möglichkeit der visualisiert-virtuellen, nicht klinischen Behandlungssimulation, die sie dann digital, zum Beispiel auf dem iPad, quasi analog mitverfolgen können. Hier können wir Kieferortho­päden den Patienten – im wahrsten Sinne des Wortes – zeigen, w as Kiefer­orthopädie heute leisten kann.

Haben Sie schon einen ersten Überblick zum wirtschaft­lichen Nutzen – Stichwort Amortisierung? Tatsache ist: Wir können jetzt deutlich Zeit einsparen, ins­besondere bei der Herstellung diagnostischer Modelle. Wir haben in der Praxis mal alle Arbeitsschritte erfasst, bis ein dreidimensionales Gipsmodell im Modellkasten zur Archivie­rung landet. Kein Witz, hierfür sind tatsächlich 20 Arbeitsschritte not­wendig – viele von denen können jetzt endlich entfallen. Außerdem macht der komplikationslose Online-Versand der STL-Dateien zu Align Technology oder dem Dentallabor viele Prozesse überflüssig – vom „Päckchenpacken” bis hin zur Abholungsvereinbarung.

Wenn Sie alle Ihre Erfahrungen bisher zusammenfas­sen, wie ist Ihr Zwischenfazit? Ich übertreibe wirklich nicht, wenn ich sage, dass meine Erwartungen weit übertroffen wurden. Das lnvisalign System passt hervorragend in unsere Praxis und hat sich für mich als Kieferorthopädin schon jetzt sehr bewährt.

Heute bieten wir für viele kieferorthopädische Behandlungen und für alle Zielgruppen – für leichte bis hin zu komplexen Zahn- und Kieferfehlstellungen, für junge bis hin zu nicht mehr ganz so jungen Zielgruppen – eine hochwertige und nahezu unsichtbare beziehungsweise unauffällige Kieferor­thopädie an, eben – transparente lnvisalign Aligner!

Vielen Dank für das offene Gespräch.

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