Erfolgreiche Zementierung mit Maxcem Elite Chroma

Dr. German Gomez
Dr. German Gomez

Das Zementieren von Restaurationen ist ein zahnärztliches Routineverfahren. Mit Maxcem Elite™ Chroma kann der Zahnarzt einfach, zuverlässig und effizient zementieren. Er ist ein dualhärtender, selbstätzender Universalzement und wird als Automixsystem für die adhäsive Befestigung von indirekt hergestellten Keramik-, Metall- und Kompositrestaurationen angeboten. Der folgende Artikel zeigt anhand einer Fallstudie wie Konditionieren, Ätzen, Primen, Bonden und Zementieren in einem Arbeitsschritt erfolgen.

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Das Zementieren von Restaurationen ist ein zahnärztliches Routineverfahren. In den vergangenen 100 Jahren wurden viele Arten von Zementen für den zahnärztlichen Gebrauch entwickelt. Zahnärztliche Zemente sind aus bescheidenen Anfängen entstanden. In den 1850er-Jahren war der einzige verfügbare Zement Zinkoxid-Eugenol.1 Die idealen Eigenschaften eines Dentalzements werden häufig wie folgt aufgelistet: geringe Viskosität und Filmdicke, lange Verarbeitungszeit mit schneller Aushärtung bei Mundtemperaturen, geringe Löslichkeit, hohe Druck- und Reißfestigkeit, hohe Proportionalitätsgrenze, Haftung an der Zahnsubstanz und restaurativen Materialien, antikariogene Eigenschaften, Biokompatibilität, Transluzenz und Röntgenopazität.2 Heutzutage gibt es eine breite Palette von Zementen. In der Dentalindustrie ist in den vergangenen Jahren ein eindeutiger Trend zu Kunstharzzementen zu verzeichnen.

Eigenschaften

Kunstharzzemente variieren in Zusammensetzung (Paste-Paste, einzelne Paste oder Pulver-Flüssigkeit), Aushärtungsmechanismus (lichtgehärtet, dual gehärtet und chemisch gehärtet) sowie Bondingmechanismen (Total-Etch, selbstätzend). Sie basieren auf Methacrylat und enthalten, je nach Aushärtungsmechanismus, chemische und/oder Lichtinitiatoren. Kunstharzzemente erlangten anfangs Popularität aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften, der durch die Säureätztechnik produzierten Haft und an Schmelz und Dentin sowie ihrer geringen Löslichkeit.3

Verfahren

Das Zementierungsverfahren mit einem Universalzement ist jedoch nicht völlig problemlos. Die Entwicklung universeller Zementmaterialien mit verbesserten adhäsiven Fähigkeiten durch verschiedene Zementhersteller hat zu gesteigerter Retention und Haftfestigkeit geführt, aber auch die Zemententfernung aus unerwünschten Bereichen schwieriger oder gar unmöglich gemacht. Studien in den späten 1990er-Jahren berichteten über die Unmöglichkeit, Materialien auf Kunstharzbasis von Oberflächen zu entfernen.4

Problemstellungen

Mehrere Fallberichte haben Probleme mit Implantatmisserfolgen aufgrund von Zementüberschüssen

hervorgehoben.5-7 Eine neue Studie berichtet, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Zementüberschüssen und periimplantärer Erkrankung besteht.8 Außerdem sind viele häufig verwendete Zemente nicht röntgenopak.9 Dies erhöht offensichtlich das Risiko von gingivalen und parodontalen Problemen um die Restauration, wenn überschüssiger Zement unter der Gingiva verbleibt. Kunstharzzemente können eine sehr glatte Oberfläche erreichen. Dies ist wichtig, da die Morphologie des Restaurationsrands und die Rauigkeit der Verbindung zur Restauration die Akkumulation von Bakterien beeinflusst.10 Darüber hinaus haben klinische Umfragen ergeben, dass

bei 37 Prozent der Patienten innerhalb des ersten Jahres nach der Kronenbefestigung mit Kunstharzzementen eine postoperative Hypersensibilität auftritt.11,12 Der Grund für die Überempfindlichkeit bei Kunstharz-Befestigungszementen ist die fehlende Versiegelung der Dentintubuli, die durch die Phosphorsäureätzung eröffnet wurde. Es ist wahrscheinlich, dass eher eine Kombination aus unzulänglicher Technik und fehlender korrekter Isolierung zu dieser erhöhten Hypersensibilität geführt hat, als die mit zahnärztlichen Zementen verbundene Reizung.13 Deshalb sehen wir einen Trend zu denselbstätzenden, dualhärtenden Zementen. 

Kategorien

Selbstadhäsive Zemente sind die neueste Kategorie von Kunstharzzementen. Sie sind dualhärtend und können am effektivsten beim Bonding an Dentin verwendet werden. Aus ästhetischer Sicht eignen sie sich für das Zementieren von Vollkeramikkronen sowie Keramikinlays und -onlays. Anders als herkömmliche Kunstharzzemente erfordern diese Materialien keinen Zwischenschritt für das Bonding an Schmelz und Dentin. Das spart  Zeit und vereinfacht das Verfahren. Powers14 berichtete über den ersten selbstadhäsiven Zement, der auf dem Markt eingeführt wurde. Über einen Zeitraum von vier Jahren wurden mehr als 4.400 Restaurationen evaluiert, von denen 1.560 für Nachkontrollen zur Verfügung standen. Weniger als zwei Prozent der versorgten Zähne zeigten eine gelegentliche postoperative Hypersensibilität, wogegen eine marginale Verfärbung in etwa vier Prozent der Fälle zu sehen war. Kronenretentionswerte wurden von Palacios et al.15 sowie Cakir et al.16 berichtet. In beiden Studien wurden die höchsten Retentionsraten für den selbstätzenden/selbstadhäsiven Zement angegeben.

Neuer Standard

Eine neue Generation des Zements ist Maxcem Elite™ Chroma (Kerr™). Es ist der erste Zement mit einem Gelpunkt-Farbveränderungsindikator zur einfachen Zementüberschussentfernung und mit verbesserter Dentin-Haftfestigkeit. Maxcem Elite™ Chroma (Kerr™) ist eine Paste-Paste-Formulierung für die indirekte Zementierung von Keramik-, Komposit- und Metallrestaurationen. Das dualhärtende Material wird in einer Doppelkolbenspritze mit Einweg-Automix-Spitzen und optionalen gebogenen Entnahmespitzen geliefert. Der Anwender kann das gewünschte Volumen des Zements direkt in die Restauration und/oder Zahnpräparation einbringen. 

Klinische Fallstudie

Die Verwendung eines ungeeigneten Zements kann zu den oben erwähnten klinischen Komplikationen führen. Mit vernünftiger Materialauswahl und sorgfältigem prothetischem Management der Randhöhe kann der Zahnarzt diese zementbedingten Probleme reduzieren oder gar eliminieren.

Der folgende klinische Fall mit Befestigung einer Metallkeramikbrücke demonstriert, wie die Verwendung von Maxcem Elite Chroma die klinischen Resultate verbessern kann.

Maxem Elite Chroma ist ein selbstadhäsiver, dualhärtender Zement mit einer ausgezeichneten Röntgenopazität und einem Farbänderungs-Versäuberungsindikator für die Entfernung von überschüssigem Zement.

Die 44-jährige Patientin mit gutem allgemeinem Gesundheitszustand benötigte einen festsitzenden Teilzahnersatz von Zahn 15 nach 17 (FDI) (Abb. 1 und 2). Nach Beurteilung, Röntgenaufnahmen und Besprechung mit der Patientin wurde entschieden, eine Metallkeramikbrücke einzusetzen. Nach Präparation und Herstellung des Metallgerüsts wurde dessen Passform anhand einer Einprobe überprüft. Die endgültige Brücke wurde mit dem selbstadhäsiven Zement befestigt (Abb. 3 bis 5) und der überschüssige Zement entfernt, sobald sich die Farbe des Zements von rosa nach weiß geändert hatte, vor der vollständigen Aushärtung (Abb. 6). Dies ist der Zeitraum, in dem die Entfernung unkompliziert, sauber und einfach ist und mit jedem passenden Instrument durchgeführt werden kann. Der abgeschlossene Fall zeigte eine hervorragende marginale Integrität und Ästhetik (Abb. 7). Die Patientin erhielt Anweisungen zur postoperativen Pflege, und es wurden Recall-Termine vereinbart. Die bei diesem Fall erreichten kurzfristigen Resultate zeigen den potenziellen Wert des Maxcem Elite Chroma-Systems bei der Schaffung von Restaurationen mit ausgezeichnetem Randschluss und sehr guter Ästhetik. Der Farbänderungsindikator, der den präzisen Zeitpunkt für die Versäuberung anzeigt, reduziert die Gefahren des Debondings, einer periimplantären Erkrankung und anderer Komplikationen. Die Dualhärtung, das Selbstätzen und die Röntgenopazität verbessern die Ergebnisse des Zementierens insgesamt. Um diese vorläufige Schlussfolgerung zu unterstützen, sind weitere klinische Langzeitdaten erforderlich.

Dr. German Gomez

Studium an der Universität Tübingen, Auszeichnungen im Wettbewerb “Junger Wissenschaftler”, Doktor der Implantologie

Weiterbildung in ästhetischer Zahnheilkunde

Seit 2004 Praxis in Valencia mit Schwerpunkten ästhetische Zahnheilkunde und Implantate

Direktor des Fortbildungsprogramms „Specialist in Aesthetic Dentistry“

Literaturliste

  1. Anusavice KJ. Philips’ Science of Dental Materials. 11th ed. 2003.
  2. Air Force Medical Service Website. Dental Luting Cements. http://airforcemedicine.afms.mil/-idc/groups/public/documents/afms/ctb_108338.pdf. Accessed December 8, 2011.
  3. Rosensteil SF, et al. Dental luting agents: a review of the current literature. J Prosthet Dent. 1998;80:280
  4. Agar JR, Cameron SM, Hughbanks JC, et al. Cement removal from restorations luted to titanium abutments with simulated subgingival margins. J Prosthet Dent. 1997;78:43-47.
  5. Pauletto N, Lahiffe BJ, Walton JN. Complications associated with excess cement around crowns on osseointegrated implants: a clinical report. Int J Oral Maxillofac Implants.
    1999;14:865-868.
  1. Gapski R, Neugeboren N, Pomeranz AZ, et al. Endosseous implant failure influenced by crown cementation: a clinical case report. Int J Oral Maxillofac Implants. 2008;23:943-946.
  2. Callan DP, Cobb CM. Excess cement and peri-implant disease. Journal of Implant & Advanced Clinical Dentistry. 2009;1:61-68.
  3. Wilson TG Jr. The positive relationship between excess cement and peri-implant disease: a prospective clinical endoscopic study. J Periodontol. 2009;80:1388-1392.
  4. Wadhwani C, Hess T, Faber T, et al. A descriptive study of the radiographic density of implant restorative cements. J Prosthet Dent. 2010;103:295-302.
  5. Anami LC1, Pereira CA, Guerra E, Assunção e Souza RO, Jorge AO, Bottino MA. Morphology and bacterial colonisation of tooth/ceramic restoration interface after different cementexcess removal techniques. J Dent. 2012 Sep;40(9):742-9. doi: 10.1016/j.jdent.2012.05.005. Epub 2012 May 19.
  6. Christensen GJ. Resin cements and postoperative sensitivity. J Am Dent Assoc. 2000;131(8):1197–9.
  7. Clinical Research Associates. Filled polymer crowns: 1- and 2-year status reports. CRA Newsletter. 1998;22(10):1–3.
  8. Christensen GJ. Resin cements and postoperative sensitivity. J Am Dent Assoc. 2000;131(8):1197–9.
  9. Powers, JM. Self-adhesive resin cements: characteristics, properties, and manipulation. Functional Esthetics & Restorative Dentistry. 2008;1:34–6.
  10. Palacios RP, Johnson GH, Phillips KM, Raigrodski AJ. Retention of zirconium oxide ceramic crowns with three types of cement. J Prosthet Dent. 2006 Aug;96(2):104–14.
  11. Cakir D, Prentice TE, Ramp L, Burgess JO. Retention of zirconia crowns bonded with seven adhesive cements.

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