Die Angst
vor dem Notfall nehmen

Notfallkurs für Zahnärzte

Notfälle in der zahnärztlichen Praxis sind selten – und rufen gerade des-halb bei Zahnarzt und Praxisteam häufig Stress hervor. Mit der Veranstaltung „Ein Notfall in der Zahnarztpraxis – Weniger ist mehr“ möchte das Dentalunternehmen Kulzer diese Angst nehmen. Der Notfallmediziner und leitende Dozent der Firma reanimed-Notfallfortbildung Dr. med. Michael Hillebrand führt dabei plastisch und unterhaltsam vor Augen, wie die Kurteilnehmer den Patienten mit wenigen, einfachen Maßnahmen so lange stabilisieren,
bis der Rettungsdienst da ist.

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Erstversorgung ohne Risiko

Im Mittelpunkt stehen dabei die Stabilisierung der vitalen Funktionen des Patienten – also Bewusstsein, Atmung und Kreislauf. „Bleiben Sie in den ersten hektischen Minuten ruhig, denn nur so behalten Sie den Überblick“, so Dr. Hillebrand. „Es ist fantastisch, wenn Sie rasch einen venösen Zugang legen oder gar sicher intubieren können. Aber solche Zahnärzte sind so selten zu finden wie ein Notarzt, der sich mit der oralen Rehabilitation eines fehlenden Zahnes auskennt.“ Eine Seitenlage in die Tat umzusetzen, die Atemwege frei zu machen, einen Fremdkörper in den Atemwegen zu erkennen und im Extremfall eine Herz-Lungen-Wiederbelebung einzuleiten, muss dagegen jeder Zahnarzt aus dem Effeff beherrschen, findet Dr. Hillebrand. Ob der Thoraxschmerz des Patienten eine Angina Pectoris oder ein Herzinfarkt ist, kann der Zahnarzt ebenso wenig diagnostizieren, wie jeder andere Arzt, dem die entsprechenden Hilfsmittel fehlen. Dass er den Patienten aber mit angehobenem Oberkörper lagert, ihm Sauerstoff verabreicht und umgehend einen Notarzt ruft – dafür ist er verantwortlich.

Weniger ist mehr

Neben den wichtigsten Verhaltensregeln für den Ernstfall und dem Aufbau der Rettungskette gibt der Referent zudem wichtige Tipps zum Erkennen des Notfalls, zur Medikation und zur Bestückung des Notfallkoffers. Wichtig ist, dass Risikopatienten mit Hilfe von standardisierten Anamnesebögen bereits vor Beginn der Behandlung identifiziert werden. Entsprechende Patientenakten können dann mit einer roten – für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – oder blauen Ecke – für Atemwegserkrankungen – gekennzeichnet werden. Dr. Hillebrand geht in seinen Kursen zudem auf die Symptome und die Behandlung der häufigsten Notfälle in der Zahnarztpraxis ein: vom Akuten Coronarsyndrom über Herzinfarkte und hypertone Krisen bis hin zu Asthma bronchiale oder Hypoglykämien bei Diabetes mellitus.

Medikamente sicher einsetzen

„Tun Sie mir den Gefallen und schmeißen Sie alle Medikamente und Geräte weg, die Sie nicht sicher beherrschen. Und vor allem: Packen Sie alle lebenswichtigen Instrumente – wie z. B. den Beatmungsbeutel – in Ihrem Notfallkoffer aus“, so Dr. Hillebrand. „Damit haben Sie bereits wesentliche Schritte für mehr Sicherheit bei der Notfallversorgung getan.“ Denn den Einsatz von i.v.-Medikamenten hält Dr. Hillebrand nur in wenigen Notfällen für sinnvoll: zur Behandlung eines anaphylaktischen Schocks, bei schwerer Atemnot sowie zur Behandlung akuter Herzerkrankungen. Darüber hinaus sollte die i.v.- Medikation erfahrenen Notfallmedizinern überlassen werden.

Ein Notfall in der Zahnarztpraxis – weniger ist mehr

10. März 2018 Rostock-Warnemünde
10. November 2018 Münster
17. November 2018 Chemnitz

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