Thematisch nimmt der diesjährige Kongress die gesamte Aligner-Behandlung in den Fokus, und zwar buchstäblich „Von der Planung bis zum Ergebnis“. Das Themenspektrum der über 25 international renommierten Referentinnen und Referenten reicht entsprechend von der Biomechanik über skelettale Verankerung, von In-Office-Alignersystemen über komplexe sowie interdisziplinäre Behandlungserfolge bis hin zur Frage, in welchem Alter mit einer Alignerbehandlung begonnen werden kann.
Dabei stellte sowohl Dr. Julia Haubrich als auch ihr Kollege und Pressereferent Dr. Thomas Drechsler stets den wissenschaftlichen Anspruch der Deutschen Gesellschaft für Aligner Orthodontie sowie des Kongresses in den Vordergrund.
Komplexe Fälle auch mit Alignern behandelbar
Haubrich und Drechsler machten deutlich, dass es gerade Veranstaltungen wie der DGAO-Kongress seien, die immer wieder unter Beweis stellen, wie wichtig klinisches Know-how, eine fundierte wissenschaftliche Basis und nicht zuletzt das Wissen um biomechanische Prozesse in der Alignerbehandlung seien. Heute könnten auch komplexe Anomalien erfolgreich mit Alignern behandelt werden – wenn die Behandlung in den Händen ausgebildeter Fach-/Zahnärzte liegt. Damit grenze man sich deutlich ab gegenüber kommerziellen Aligner-Anbietern, die mit kurzen Behandlungszeiten, scheinbar einfacher Handhabung und einem günstigen Preis noch immer für Aufsehen und Unmut in der Branche sorgen.
„Es braucht Fachwissen und nicht selten das Zusammenspiel für eine erfolgreiche Behandlung, insbesondere komplexer Fälle“, betonte Haubrich in diesem Zusammenhang. Anders als beispielsweise in den USA, dem größten Alignermarkt, gehe es in Deutschland nicht hauptsächlich um Ästhetik, wie die Tagungspräsidentin erläutert. Vielmehr liege in Deutschland der Fokus auf der Funktion, was wiederum dazu führe, dass die meisten Behandlungen über das Geraderücken der „Social Six“ hinaus gingen.
Von der Frühbehandlung bis zur lebenslangen Retention
Auch bei der Frage nach dem geeigneten Einstiegsalter für eine Alignertherapie ließen sich Haubrich und Drechsler nicht zu einer pauschalen Aussage hinreißen. „Es kommt darauf an“, sagte Drechsler, der im Rahmen des Hauptkongresses „Frühbehandlungskonzepte mit Alignern“ vorstellenwird. Mittlerweile könne man Aligner – abhängig von der Art und Schwere der jeweiligen Anomalie – auch bei Kindern anwenden.
„Aligner Orthodontie – von der Planung bis zum Ergebnis“ – das Tagungsmotto spanne den Bogen durchaus über die aktive Behandlung hinaus, weshalb auch das Thema der Retention im Tagungsprogramm nicht zu kurz kommt. „Einem Zahn ist es egal, wie er bewegt wurde – entscheidend sind die Kräfte, die auf ihn einwirkten.“ Deshalb sei die Retentionsphase nach Alignerbehandlung („longlife Retention“) ebenso entscheidend zur Stabilisierung des Behandlungsergebnisses wie nach jeder anderen kieferorthopädischen Behandlungsmethode. Spannend werde in diesem Zusammenhang auch der wissenschaftliche Rückblick auf 20 Jahre Aligner Orthodontie. Wie sich Behandlungsmethoden und -möglichkeiten in diesen zwei Jahrzehnten entwickelt haben, welche Rezidive möglicherweise entstanden (und warum) und welche Lehren daraus zu ziehen sind. Darüber hinaus dürfe man gespannt sein auf neue Studien, die die Professorinnen und Professoren unter den Speakern in ihren Vorträgen vorstellen und mit dem Plenum diskutieren werden – in gut einer Woche im Kölner Gürzenich.
Anmeldung nach wie vor möglich – live in Köln oder online
Der 7. Wissenschaftliche Kongress für Aligner Orthodontie findet am 18. und 19. November im Kölner Gürzenich statt. Tickets für die Präsenzveranstaltung oder für die Online-Teilnahme sind unter www.dgao-kongress.de bis zum 17. November erhältlich. Für Kurzentschlossene besteht außerdem die Möglichkeit, sich – unter Inkaufnahme einer Servicegebühr – noch am Freitag vor Ort zu registrieren.