Aligner: KFO in der „normalen“ Zahnarztpraxis!

Dr. Armin Nedjat, AdobeStock
Dr. Armin Nedjat, Präsident des VIP-ZM e. V.

Warum nicht?

Als ich 1993 in Frankfurt/Main mein Examen machte, war für mich die KFO nicht interessant. Als selbstständiger Zahnarzt schickte ich alle meine, meistens jüngeren, Patienten zu den KFO-Kollegen in meiner Kreisstadt zur weiteren Therapie.

Close-up Of A Man's Hand Putting Transparent Aligner In Teeth

Dies änderte sich vor etwa zwei Jahren: Ich lernte in Paris einen netten Kollegen kennen, der mir seine über 1.000 Alignerfälle der letzten Jahre präsentierte. Ich war beeindruckt, zumal der Kollege noch allgemeiner Zahnarzt war, implantierte und seine Patienten prothetisch versorgte. Nach und nach befragte ich meine (meist) implantologisch/prothetisch zu versorgenden Patienten, ob sie Interesse an  den  „unsichtbaren  Schienen“  im Vorfeld ihrer Behandlung haben. Zu meiner Überraschung waren diese von unserem Praxisangebot begeistert. Vor allen Dingen: auch nach der Behandlung! Mit der Zeit wurden mein Praxisteam – es ist sehr wichtig, dieses eng einzubeziehen –  und ich auch zu einer erfolgreichen kieferorthopädisch arbeitenden Praxis.

Ähnlich wie in der Implantologie, wird es auch mit der modernen Aligner-Kieferorthopädie sein: Die Aligner-Therapie wird ein ganz gewöhnlicher Fachbereich in der Zahnmedizin und ist dabei noch sehr leicht integrierbar in unseren täglichen Praxisablauf.

Aligner-Geschichte

Z. Chisthi hatte – aus eigenen Erfahrungen als Patient – die Idee, das Prinzip der „unsichtbaren Schienen“ für eine ganze kieferorthopädische Behandlung anzuwenden: Zahnbewegung nur mit dünnen, transparenten Folien. Mit Hilfe von Investoren wurde daraufhin Align Technology 1997 in den USA gegründet und das Invisalign-System von einfachen Anfängen bis zur Perfektion entwickelt. 1999 stellte R. Boyd auf dem Kongress der US-Kieferorthopäden AAO die Invisalign-Therapie vor. Die Innovation von Align Technology war, dass mit einem einzigen Abdruck der Zähne computergestützt mit CAD/CAM-Technologie eine ganze Serie von Modellen bis zum gewünschten Schlussergebnis erstellt werden konnte. Mit diesen Modellen konnte dann eine beliebig große Serie von Schienen (engl.: Aligner) für einen Patienten hergestellt werden, ohne dass neue Abdrucknahmen erforderlich wurden.

Nachdem 2017 das weltweite Patent für die unsichtbaren Kunststoffschienen abgelaufen war, bewegte sich einiges im Aligner-Markt, vor allem beim Preis. Während bis 2017 Aligner-Therapien durchschnittlich zwischen 6.000 und 8.000 Euro lagen, bieten dies vereinzelt Praxen bereits für unter 3.000 Euro an. Ich habe mir einmal die Mühe gemacht und verschiedene Aligner-Systeme miteinander verglichen und, neben dem Produkt selbst, mein besonderes Augenmerk darauf gerichtet, wer die Behandlung an der Software plant. Es sollten immer ausgebildete Kieferorthopäden sein, die diesen entscheidenden Moment der Patientendatenanalyse und die Planung mit in die Produktion überführen und keine IT’ler.

Zahnschienen an sich sind zwar nicht riskant, wenn jedoch der Zustand der Zähne vor und während der Behandlung nicht medizinisch untersucht wird, können Karies, Entzündungen oder Probleme durch schief stehende Zähne übersehen werden. Zudem sind Aligner bei extrem schweren Fehlbissen, bei Kiefergelenksproblemen oder bei Brücken und Implantaten meist nicht geeignet. Medizinisch führt die Bundeszahnärztekammer an: Bei einer kieferorthopädischen Bewegung von Zähnen wirken bisweilen starke Kräfte, deshalb sei eine „kontinuierliche Kontrolle seitens eines Zahnarztes“ nötig.

“Aligner können bei nahezu allen kieferorthopädischen Anomalien zur lösung eingesetzt werden, sodass keine Kontraindikationen für diese Behandlungssysteme formuliert werden.”

Die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) hat bereits in ihrer Stellungnahme im Jahre 2010 die Aligner- Therapie positiv „abgesegnet“: „Abgesehen von einzelnen Einschränkungen bietet die Aligner-Therapie einige nicht unwesentliche Vorteile: Die herausnehmbaren  Schienen sind vielfach nahezu unsichtbar. Die häusliche Zahnpflege (Bürste, Zahnseide) ist uneingeschränkt möglich. Im Hinblick auf den Parodontalzustand sind sie festsitzenden Apparaturen daher tendenziell überlegen. Auch hinsichtlich der Phonetik und des Tragekomforts bieten Aligner-Systeme Vorteile, insofern sind sie für bestimmte Berufsgruppen mit besonderen ästhetischen und funktionellen Bedürfnissen (zum Beispiel Personen des öffentlichen lebens, Blasmusiker) eine Bereicherung des Behandlungsinstrumentariums. Anfängliche Bedenken, das permanente Tragen der Aligner könne negative Effekte auf die Kiefergelenkfunktion haben, sind unbegründet.“

Es ist klar, dass man sich bei dieser modernen KFO-Therapie, durchgeführt in der eigenen Praxis, nicht nur „Freunde“ macht: Sie sägen schließlich als „KFO- Newcomer“ mehr oder weniger an einem sehr lukrativen Geschäftsmodell.  Alle wissen: Patienten geben ihr Geld sehr gerne und sehr viel für Ästhetik und vor allem für ihre Kinder aus.

Der Kieferorthopäde „um die Ecke“ wird spätestens dann hellhörig, wenn Sie ihr KFO-Konzept für „Dumpingpreise“ anbieten, was Sie auf keinen Fall tun sollten.

Ablauf einer Aligner-Behandlung

  1. Als behandelnde Zahnarztpraxis senden Sie acht Fotos (Frontalbild mit abgehaltenen lippen und  Schlussbiss, zwei seitliche, laterale Bilder im Schlussbiss, Aufsichtbild des kompletten Oberkiefers und Aufsichtbild des kompletten Unterkiefers, gegebenenfalls ein Gesichts-Enface-Bild, zwei laterale Gesichtsaufnahmen), eine aktuelle Panorama-Röntgenaufnahme (OPG) und Informationen zum Patienten (Geschlecht, Alter usw.) an eine WhatsApp- Nummer oder E-Mail-Adresse.
  2. Diese Informationen werden an erfahrene Kieferorthopäden weitergeleitet. Innerhalb von 24 Stunden erhalten Sie Antwort, ob die Behandlung mit Alignern durchführbar ist und in welchem Umfang dies geschehen sollte, zusammen mit einer internen Patientennummer, welche aufgrund der gesetzlichen Datenschutzrichtlinien vergeben wird. Nach Einwilligung Ihres Patienten führen Sie einen Oral- Scan durch beziehungsweise nehmen Ober- und Unterkieferabformungen. Entweder senden Sie die mit dem Scanner ermittelten STl-Daten direkt an die Kontaktadresse oder Sie lassen die Doppelmisch-Korrekturabformungen oder die, von Ihnen ausgegossenen, Modelle von CHAMPIONS SMIlE abholen, um die Daten zu scannen und an die Aligner-Produktion weiterzuleiten. Zur genauen Bestimmung bitte immer unter Angabe der anonymisierten, bereits vergebenen, Patientennummer.
  3. Mit Hilfe eines präzisen Stereolithographieverfahrens wird eine Serie von transparenten Kunststoffschienen (Alignern) gefertigt, mit denen die Zahnstellung in kleinen Schritten korrigiert werden kann. Im Normalfall wird eine Schiene 14 Tage lang getragen, ehe die nächste eingesetzt wird. Für einfache Zahnstellungskorrekturen werden zehn bis 20 Aligner benötigt, für umfangreiche und komplexe Zahnbewegungen (zum Beispiel nach Zahnextraktionen) liegt die Anzahl der Schienen zwischen 20 und 50, in Einzelfällen sogar darüber hinaus. Die Schienen müssen mit Ausnahme der Mahlzeiten, nach denen eine gründliche Zahnreinigung zu erfolgen hat, 20 bis 22 Stunden pro Tag vom Patienten ständig getragen werden. Die Patientenmitarbeit beim Tragen der Schienen ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung mit Alignern. Deshalb fungieren Sie als Team mehr als „Jürgen Klopp“ beziehungsweise „Motivationskünstler“ als „aktive Behandler“.
  4. Nach etwa vier Wochen erhalten Sie von uns den kompletten Satz Schienen nebst Modellen und Nullschiene zur Einpassung der Attachments beim Patienten sowie gegebenenfalls detaillierte Stripping-Anweisungen (mit welcher Strippingfeile an welchem Interproximalkontakt). Angefangen beim aktuellen Aligner-Material (Polyurethan) über immer weiter entwickelte Klebeattachments zur Optimierung der Zahnbewegung, Aufbissrampen zur Bisshebung bis hin zu Vorschubflügeln zur Korrektur des Rückbisses – die Innovationskraft von CHAMPIONS SMIlE ist groß.

Bei  CHAMPIONS  SMIlE  klebt  in  der  Regel  eine  weitergebildete ZFA (zweitägige ZFA-Kurse beim VIP-ZM beziehungsweise über die FUTURE DENTAl ACADEMY buchbar!) bis zu drei sogenannte Attachments – kleine, auf die Zähne auf geklebte, zahnfarbene „Knöpfe“, um schwierige Zahnbewegungen wie Rotationen runder Zähne oder Wurzelbewegungen zu ermöglichen. Die Attachments ermöglichen eine bessere Wurzelkontrolle und vertikale Zahnbewegungen. Was muss man über das Kleben der Attachments hinaus können? Gute Fotos machen und „strippen“: Die ZFAs lernen am Stuhl oder im Workshop das interproximale Abtragen mit sehr dünnen Feilen in den Stärken 0,1 bis 0,3 mm, welches man manuell ohne Handstück durchführen kann.

Bestellen Sie Ihren Patienten einmal monatlich ein, überprüfen den Fortgang der Behandlung und übergeben ihm die beiden nächsten Schienen, die er im 14-Tage-Rhythmus in der vorgegebenen Reihenfolge wechseln soll. Nach Beendigung der Behandlung erfolgt ein weiterer Scan beziehungsweise Abdruck wie auch schon vor der Behandlung, um die Entwicklung und mögliche erforderliche Feinjustierung zu ermitteln. Die Vorgehensweise der Datenübermittlung hierbei ist die gleiche wie zu Beginn. Die hochentwickelte Software ermöglicht eine realistische Planung der Behandlung bis hin zu kleinen Details. Die Behandlungssimulation können Sie Ihrem Patienten als kurzen Film per WhatsApp oder E-Mail übersenden oder ihm in Ihrer Praxis zeigen. Den Datenschutz gilt es zu beachten!

Fazit

  • Jede allgemein tätige Zahnarztpraxis in Deutschland kann 92 % aller KFO-Fälle selbst lösen – in enger Zusammenarbeit mit einem Kieferorthopäden.
  • 90 % der erwachsenen Patienten wissen nicht, dass eineunsichtbare Kieferorthopädie möglich ist.
  • 70 % der erwachsenen Patienten benötigen kieferorthopädische
  • Man optimiert mit Alignern die klinischen Ergebnisse der implantologisch/restaurativen und prothetischen Arbeiten.
  • Man kann benötigten „Platz“ für Implantate und ästhetische Veneers beziehungsweise Zahnersatz schließen oder öffnen.
  • Mit einem guten Aligner-System benötigt man keine fundierte KFO-Ausbildung, kann aber trotzdem Zähne ausrichten, Karies und zukünftige PA-Probleme verhindern und kann buchstäblich „das lächeln“ gestalten, dank der Kieferorthopäden im Hintergrund.

Ich habe mit Kollegen/innen fast alle bei uns in Deutschland bekannten Aligner-Systeme getestet und komme zum eindeutigen Schluss, dass das Gesamtpaket CHAMPIONS SMIlE als computergestütztes Aligner-System empfohlen werden kann. Hier stimmt einfach alles. Zahnärzte müssen sich noch nicht einmal mit der Biomechanik von Alignern auskennen.

Ein Behandlungsplan wird in einem Team von Fachklinikern und Kieferorthopäden – unter Berücksichtigung der Patientendaten beziehungsweise Anweisungen von Ihnen als Zahnarzt – erstellt und erlaubt die Behandlung auch relativ komplexer Fälle. Das System fasziniert in kürzester Zeit durch stetige Innovationen der ausgezeichneten Software und  seiner Produkte, seine Unkompliziertheit in der Kommunikation, seines Preises und wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem der führenden Aligner-Systeme in Europa (Produktion/Druck aller Aligner übrigens in Paris). Zusammen mit zwei ZFAs Ihrer Praxis werden Sie Ihren Patienten in Zukunft sichere und ästhetische Kieferorthopädie anbieten und diese begeistern können, und das zu einem fairen Preis.

CHAMPIONS SMIlE ist aktuell mit das technisch am weitesten entwickelte und zugleich preiswerteste Aligner-System. Es ist sowohl bei sehr kleinen Zahnbewegungen als auch bei relativ komplizierten Behandlungen ein geeignetes und wirtschaftliches Behandlungsverfahren. Die Praxiskosten (Konzeption und Aligner) sind gut 50 Prozent preiswerter als die des bisherigen Aligner-Marktführers, jedoch bei unkomplizierterem Praxisservice. Daher ist CHAMPIONS SMIlE als computergestütztes System, gerade bei umfangreicheren Behandlungen, den handwerklichen Systemen (Brackets) auch im Preis weit überlegen.

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