Dies konstatierten die vier Zahnärzte und zwei Dentalhygienikerinnen* des interdisziplinären Round-Table-Halitosis „Welche Mundspülung ist die richtige für welchen Patienten? Individuelle Therapieansätze mit Mundspülungen – von der allgemeinen Hygieneempfehlung bis zur speziellen Halitosisbehandlung“. Das Konsensuspapier zur Veranstaltung vom 5. Juli in Frankfurt a. M. beinhaltet, nebst Empfehlungen zum Halitosis-Management, eine Übersicht über den aktuellen Forschungstand zu Halitosis sowie Praxiserfahrungen aus der Sicht des Zahnarztes und der Dentalhygienikerin. Es kann via Email an medaotc@medapharma.de als Printexemplar angefordert werden und steht im Fachbereich auf www.cb12.de als PDF zum Download zur Verfügung.
Bei den Teilnehmern des Round-Table-Halitosis herrschte Einigkeit darüber, dass die Mundspülung aufgrund der niedrigen Dosierung (Chlorhexidin, CHX: 0,025 % und Zinkacetat: 0,3 %) und des angenehmen Geschmacks für einen dauerhaften Einsatz geeignet ist: zum Beispiel zur Halitosis-Prophylaxe oder zur psychologischen Unterstützung, wenn Patienten sich hinsichtlich der Ausprägung ihres Mundgeruchs unsicher sind. Da in ca. 90 % der Mundgeruchsfälle eine intraorale Halitosis zugrunde liegt, sollte das zahnärztliche Team gemäß Expertenkonsens die erste Anlaufstelle für die Betroffenen sein. Zudem werden bedarfsorientierte Recall-Behandlungen zur Sicherung des langfristigen Erfolges der Halitosisbehandlung empfohlen.
Ideale Kombi: Zungenreinigung + Mundspülung Die Hauptursachen intraoraler Halitosis (Parodontitis, Gingivitis und insbesondere Zungenbeläge)
gilt es laut Experten zunächst durch den Zahnarzt in Kooperation mit der DH/ZMF/ZMP* zu beseitigen. Dabei wird betont, dass eine rein mechanische Zungenreinigung die Konzentration von mundgeruchsverursachenden Schwefelverbindungen meist nur kurzzeitig verringert. „Reicht die alleinige mechanische Reinigung der Zunge nicht aus, den Mundgeruch dauerhaft und ausreichend zu reduzieren, sollten orale Antiseptika mit nachgewiesener Wirksamkeit zusätzlich zur Zungenreinigung, die in der Regel morgens und abends durchgeführt wird, angewendet werden“, erläuterte Prof. Dr.
med. dent. Rainer Seemann, Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises Halitosis der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), Universität Bern. Der therapiebegleitende Einsatz von Mundspüllösungen stehe derzeit jedoch noch zu wenig im Fokus der Zahnarztpraxen, wie Prof. med. dent. Michael Noack, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universität Köln, betonte.
„Handelt es sich um eine intraorale Halitosis ohne direkt therapierbare Ursache, kann eine Mundspülung mit niedrig dosiertem CHX und Zinkacetat zur symptomatischen Behandlung empfehlenswert sein“, so der niedergelassene Zahnarzt Dr. med. dent. Sebas-tian Michaelis, Vorstand des Arbeitskreises Halitosis der DGZMK, Düsseldorf. Gabriele Gaar, Vorstand Verband Deutscher Dentalhygieniker (VDDH) unterstrich die Bedeutung von Mundspülungen wie CB12 als Ergänzung zur mechanischen Reinigung von Plaque-Retentionsstellen. Die Experten waren sich einig, dass die zwischen Zahnarzt und Patient abgestimmten Mundhygienemaßnahmen in Kombination mit CB12 für eine langfristige, stabile Halitosiskontrolle sorgen können.
Evidenz & Verträglichkeit
„Neben einer möglichst breiten und hochwertigen Evidenz bezüglich der Wirksamkeit ei-ner Mundspülung sollten zugleich wenige unerwünschte Wirkungen vorhanden sein“, betonte Dr. med. dent. Valentin Bartha, M.Sc., Universitätsklinikum Tübingen. Daher kommen höher dosierte CHX-Präparate laut Experten für eine dauerhafte Anwendung zur Mundgeruchseindämmung nicht infrage: Sie veränderten das Milieu der Mundflora stark und Verfärbungen seien nicht zu vermeiden, wie Birgit Hühn, Vorstand VDDH, München, bekräftigte. Gemäß Expertenkonsens eignet sich die niedrig dosierte CB12 Mundspülung zur dauerhaften Anwendung, bietet dabei die Sicherheit einer wissenschaftlich nachgewiesenen Wirkdauer von mindestens 12 Stunden, ist einfach in die tägliche Mundhygiene integrierbar und reduziert den Mundgeruch mit Hilfe aktiver Inhaltsstoffe, statt ihn lediglich zu überdecken.
Info-Services Halitosis
Eine Zusammenfassung von Studiendaten zum Thema Mundspülungen mit Zinkacetat und Chlorhexidin finden Dentalfachkräfte im Studien-Booklet „Evidenzbasierter Umgang mit Halitosis in der Praxis“, welches im Fachbereich auf www.cb12.de zum Download bereit steht. Dort kann auch der Dental-Newsletter abonniert werden. Zahnmedizinische Fachangestellte können sich auf www.halitosis-fortbildung.de zum Thema sensible Patientenansprache bei Mundgeruch „Halitosis – wie sage ich es meinem Patienten?“ Online fortbilden.
Literatur
1 Seemann R et al. J Breath Res 2016;10(3):036002.
2 Erovic Ademovski S et al. Acta Odontol Scand 2011;70(3),224-233.
3 Thrane P S et al. Dental Health 2010;49(1):6-10.