Der Zahn 34 der Patientin war mit einer OD-Füllung versorgt und Zahn 37 überkront. Die Patientin wünschte eine ästhetische, festsitzende implantatgetragene prothetische Versorgung. Der Knochen im Bereich der Schaltlücke war atrophiert und nach bukkal abfallend (Abbildung 1, 2). Trotz dieses Defekts wünschte die Patientin keinesfalls einen Knochen-aufbau. Zur optimalen Unterstützung des noch vorhandenen Knochens entschieden wir uns zur Platzierung von zwei OsseoSpeed Profile EV-Implantaten: 4,2 PS (Straight) x 11 mm in regio 35 und im Molarenbereich regio 36 ein konisches Implantat 4,8 PC (Conical) x 11 mm. Durch die abgeschrägte Implantatschulter lassen sich die OsseoSpeed Profile EV-Implantate so im Knochen platzieren, dass der krestale Knochen überall von der Implantatschulter gestützt wird. Nach Inzision unter Lokalanästhesie und Lappenbildung wurde der Kieferkamm dargestellt. Die Aufbereitung des Implantatlagers erfolgte nach dem Protokoll von DENTSPLY Implants mit folgender Bohrerabfolge: Rosenbohrer, Spiralbohrer Nr. 1, Stufenbohrer Nr. 3 sowie Kortikalisbohrer B und V-Bohrer für das Implantat Profile EV 4,2 PS. Für das Profile EV 4,8 PC kam die Abfolge Rosenbohrer, Spiralbohrer Nr. 1, Stufenbohrer Nr. 3 und Nr. 4, konischer Bohrer A/B sowie der V-Bohrer als optionaler Bohrschritt zur Anwendung.
Anschließend wurden die beiden Implantate inseriert und die Implantatschulter mithilfe der flachen Seite des Implantat-Eindrehers Profile EV nach bukkal ausgerichtet, um dem Verlauf des schräg atrophierten Kieferkamms zu folgen (Abbildung 3, 4). Eine kleine Knochendehiszenz von ungefähr 1,5 mm wurde mit intraoperativ gewonnenen Knochenspänen abgedeckt, die Implantate mit selbstpositionierenden Verschluss-Schrauben verschlossen und anschließend die Wunde speicheldicht vernäht. Die direkt im Anschluss an die Implantation gefertigte Panoramaröntgenaufnahme zeigt die epikrestale Platzierung der Implantate und die Unterstützung des schräg verlaufenden Kieferkamms durch die Implantatschultern (Abbildung 5, 6).
Nach neun Wochen wurden die Implantate freigelegt und runde HealDesign EV-Gingivaformer eingesetzt (Abbildung 7). Zwei Wochen nach Freilegung und Einsetzen der Gingivaformer stellte sich das umgebende Weichgewebe klinisch gesund dar (Abbildungen 8-10). Nach Einsetzen der selbstpositionierenden, farbkodierten Abdruckpfosten – die für einen präzisen und vorhersagbaren Arbeitsablauf bei der Abformung in nur einer Position greifen (One-position-only-Platzierung) – wurde die Situation in offener Löffeltechnik abgeformt (Abbildung 11). Aufgrund der posterioren Implantatposition wurden kurze Implantat-Abdruckpfosten gewählt. Im Labor erfolgte anschließend die Herstellung eines Meistermodells mit Zahnfleischmaske, und die Laborimplantate wurden im Modell platziert (Abbildung 12, 13). Das so vorbereitete Modell wurde nach Mölndal (Schweden) zur Herstellung der patientenindividuellen ATLANTIS Abutments geschickt. Die Abutments wurden aus Titan gefertigt und zusammen mit einem präzisen Übertragungsschlüssel an das Labor zurückgeschickt (Abbildung 14, 15). Über den Abutments wurden schließlich die endgültigen vollkeramischen Kronen angefertigt (Abbildung 16, 17). Mittels Übertragungsschlüssel wurden die individuellen Abutments im Patientenmund in die korrekte Position eingesetzt (Abbildung 18, 19). Die Vollkeramikkronen zeigten ein ansprechendes ästhetisches Ergebnis mit gesunden Weichgewebsverhältnissen rund um die Kronenränder (Abbildung 20, 21).